ST. GEORG Die Mietpreise in der Innenstadt steigen immer weiter an und damit auch die Angst der Mieter, die Preise zusammen mit den zu erwartenden Steigerungen bei den Energiekosten nicht mehr wuppen zu können.
Mit einer Demo machten die Betroffenen und Institutionen aus den Stadtteilen jetzt auf die brisante Lage aufmerksam und forderten den Senat auf, sich für die Einhaltung der Mietpreisbremse stark zu machen. Die Gentrifizierung im Stadtteil St. Georg begann bereits vor Jahren und hat Luxussanierungen mit überteuerten Mieten mit sich gebracht. Durch die Aufwertungen des Wohnraums sei es gleichzeitig zu einer Mietpreisexplosion und der Verdrängung von langjährigen Mietern aus dem Viertel gekommen.
Schon zum Ende des Jahres trifft es wieder vier kleine Geschäfte, darunter eine alteingesessene Bar und einen beliebten Kiosk, denen von einem Tag auf den anderen die Kündigung ins Haus flatterte. „Wir wollen uns dieses Vorgehen nicht länger gefallen lassen“, so die Teilnehmer der Demo. Der Einwohnerverein St. Georg hat eine ganze Liste von Verdrängungsfällen aufgestellt, die bereits vor zehn Jahren beginnt und bis heute zahlreichen Familien das Zuhause genommen hat.
Wenn jetzt die steigenden Energiekosten noch hinzukommen, könnte das für einige Mieter sogar den Gang in die Obdachlosigkeit bedeuten, denn Wohnraum in Hamburg sei knapp und teuer und der Neubau von sozialem Wohnraum vergleichbar gering.