CITY/ROTHERBAUM/STGEORG Die S-Bahnstrecke zwischen Hauptbahnhof und Altona über Dammtor, die so genannte Verbindungsbahn (ursprünglich die Verbindung zwischen den Städten Hamburg und Altona), wird untertunnelt. Das zumindest ist jetzt sicher. Ideen in diese Richtung gibt es schon seit 2019. Jetzt sind sich alle betroffenen Institutionen einig: Es geht unter die Erde.
Die viergleisige Strecke ist hoffnungslos überlastet, zu 140 Prozent. 80 Prozent wären wünschenswert. Mehr steht allerdings noch nicht fest. Weder die Streckenführung noch die Finanzierung und überhaupt noch nicht der Zeitraum, in dem die „Jahrhundertfrage“, so Verkehrssenator Anjes Tjarks, gelöst werden kann.
Eine Machbarkeitsstudie ist jetzt immerhin fast fertig. Erdacht in Übereinstimmung aller Beteiligten: Bund, Länder, Baubranche, Kundenverbände. Die Studie sieht fünf Streckenvarianten vor: eine unter der vorhandenen Bahntrasse sowie je zwei Varianten nördlich und südlich davon.
Fünf Streckenvarianten sieht die Studie vor
Die nördlichen verlaufen vom Dammtorbahhof zum U-Bahnhof Schlump. Eine erhält am Alsenplatz eine weitere neue Haltestelle, die andere führt vom Schlump zum Bahnhof Holstenstraße, also zur alten Trasse zurück. Auch von den südlichen Varianten erhält eine zwei neue Stationen: an der Feldstraße und an der Max-Brauer-Allee. Die zweite Variante kehrt nach dem Halt Feldstraße auch wieder zum Bahnhof Holstenstraße zurück. Sollten die Bahnhöfe Sternschanze und Holstenstraße nicht mehr von der S-Bahn angefahren werden, werden dort Regionalzüge halten.
Am Hauptbahnhof entsteht ein ganz neuer unterirdischer S-Bahnhof, östlich von dem bisherigen unterirdischen S-Bahnsteig, der künftig von Regional- und Fernbahn genutzt werden soll. Die oberirdische Strecke zwischen Hauptbahnhof und Altona wird künftig nur noch vom Regional- und Fernverkehr genutzt. Dadurch können täglich 150 Züge zusätzlich Hamburg durchfahren. Am Dammtorbahnhof wird ebenfalls ein unterirdischer S-Bahnhof gebaut.
Der Verbindungsbahntunnel ist eines von 183 Schienenprojekte des Deutschlandtakts zur Verbesserung des Services der Deutschen Bahn, der nicht den besten Ruf hat. Dabei drückt sich bessere Qualität in der Prämisse „Erst der Fahrplan, dann die Infrastrukturplanung“ aus. „Das ist revolutionär“, findet Anjes Tjarks. Bis Jahresende sollen einige Varianten in die engere Wahl kommen – unter Beteiligung aller Hamburger/-innen und der Bezirke.