18. März 2023
Wandsbek

Streit um Sportförderung im Bezirk

Debatte in der Bezirksversammlung. Wohnungsbau statt Sportflächen?

Im Bezirk Wandsbek fehlen Sportflächen für einen reibungslosen Trainingsbetrieb Symbolfoto: GettyImages

WANDSBEK  Zu einer scharfen Debatte kam es auf der jüngsten Sitzung der Wandsbeker Bezirksversammlung in der von der CDU-Fraktion beantragten „Aktuellen Stunde“ unter dem Titel „Warum wird der Wandsbeker Sport nicht mehr gefördert?“

„Im Bezirk leben mehr Menschen, und die Sportflächen und Nutzungszeiten werden immer weniger“, so der CDU-Vertreter Jörn Weiske. Der Rahlstedter zählte sogleich einige Beispiele auf, bei denen nach Ansicht der Christdemokraten Wohnungsbau zulasten von Sportflächen ausgeweitet wird oder werden soll: Neusurenland, Grunewaldstraße 74, Am Stühm-Süd, Küperkoppel, Am Neumarkt, Edwin-Scharff-Ring und Gropiusring.

Schülerzahlen gestiegen

„Trotz Investitionen werden die Wartelisten der Sportvereine immer länger.“ Bei den Schulsporthallen sehe es nicht besser aus: „In Rahlstedt sind die Schülerzahlen seit 2011 um 2600 gestiegen – keine weitere Sportfläche kam hinzu.“

Das wollte Katja Rosenbohm (Grüne) so nicht stehen lassen: „Der Titel der Aktuellen Stunde ist eine Frechheit. In Wandsbek wurden allein von 2014 bis 2022 rund 20 Millionen Euro aus bezirklichen Mitteln in Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen von Sportstätten gesteckt. Und für die kommenden Jahre werden Millionenbeträge in die Projekte Am Neumarkt, Edwin-Scharff-Ring und das neue Lehrschwimmbecken in Farmsen investiert“, erklärte Rosenbohm und zählte 22 einzelne Maßnahmen mit einem Gesamtvolumen von 13,3 Millionen Euro auf.
Hinzu kamen noch weitere 20 Projekte für zusammen 7,05 Millionen Euro in Wandsbek, die nicht durch den bezirklichen Sportstättenbau finanziert werden.

„Der Sport ist ein Schwerpunkt in der rot-grünen Bezirkskoalition“, ergänzte Patrick Martens (SPD). Zusätzlich wurde jetzt von der Koalition noch der „Energie-Investitionsfonds Sportstätten“ mit 100.000 Euro aus bezirklichen Mitteln aufgelegt. Damit soll die Umstellung von Flutlichtanlagen auf energiesparende LED bei Sportvereinen unterstützt werden.

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