WANDSBEK Das Wochenblatt hatte es schon lange angekündigt: Die rund vier Kilometer lange Hauptverkehrsader Wellingsbütteler Landstraße/Wellingsbüttler Weg (täglich rund 20.000 Fahrzeuge) zwischen den Stadtteilen Wellingsbüttel (Bezirk Wandsbek) und Ohlsdorf (Bezirk Nord) soll in einem Mammutprojekt inklusive Siel- und Leitungsbau generalsaniert und umgebaut werden.
Doch bei den beteiligten Institutionen (Umweltbehörde, LSBG und Hamburg Wasser) scheint nach der massiven Kritik an den ursprünglichen Plänen (fünf Jahre Totalsperrung) in Sachen Öffentlichkeitsarbeit Chaos zu herrschen: Die Kommunalpolitik jedenfalls ist stinksauer und macht ihrem Ärger in einem „Spontan-Antrag“ an die Bezirksversammlung Wandsbek Luft.
Was war geschehen: Nach offiziellen Referentenbitten der beiden Bezirksversammlungen zu dem komplexen Thema an den Senat hatte sich im Regionalausschuss Fuhlsbüttel-Ohlsdorf-Langenhorn-Alsterdorf und Groß-Borstel („FOLAG“; Bezirk Nord) schließlich eine Referentin angekündigt. Der Wandsbeker Regionalausschuss Alstertal blieb zunächst außen vor. „Ohne die Eigeninitiative des FOLAG-Vorsitzenden Philipp Noß (SPD) mich dazu einzuladen, hätten wir erst einmal nichts davon erfahren“, berichtet Birgit Wolff (FDP), Vorsitzende des Regionalausschusses Alstertal (Bezirk Wandsbek).
Dass auch noch eine öffentliche Online-Veranstaltung zwei Tage später anstand, bekamen die Kommunalpolitiker beider Bezirke dann in einem Nebensatz der Referentin von Hamburg Wasser mit. Martina Lütjens (CDU), Bezirksabgeordnete Klein-Borstel (Bezirk Nord): „Auf der Regionalausschuss-Sitzung haben wir nur eine unfertige Präsentation vorgesetzt bekommen. Von den betroffenen Bürgern und Gewerbetreibenden haben viele keine Einladung zur öffentlichen Online-Veranstaltung gesehen.“
Für die Verkehrsregelung während der Bauphase werden drei Szenarien präsentiert: der „Klassiker“ mit fünf Jahren Vollsperrung und „Notschotterwegen“ für Rettungsfahrzeuge; einspurige Verkehrsführung in eine Richtung oder eine Einbahnstraße täglich zwischen neun und 17 Uhr (mit anschließender Vollsperrung).
Im Ergebnis sollen die Bauarbeiten frühestens 2024 starten, im ungünstigsten Falle sogar erst 2031. Der Regionalausschuss Alstertal reagiert mit einem einstimmigen scharfen Beschluss auf diesen offensichtlich völlig missratenen Versuch der Öffentlichkeitsarbeit und fordert die „frühzeitige Einbeziehung der Kommunalpolitik in die Planungen“. Die Bezirksversammlung soll sich dieser Forderung anschließen.