20. März 2021
Wandsbek

Kreative Lösung für Zigarettenreste

Wenn die Kippe in der Tasche verschwindet

Thomas Kiske hat Greifzangen zum Müllsammeln und kostenlose Taschenaschenbecher im Stadtteilbüro deponiert Foto: Kiske

DULSBERG Warum eigentlich nicht die eigene Zigarettenkippe in der Manteltasche wieder mit nach Hause nehmen und dort entsorgen? Im Stadtteil Dulsberg soll das jetzt mit einer absolut kreativen Idee möglich werden.

Dort setzt man ab sofort auf Taschenaschenbecher, um den Stadtteil vor Massen an weggeworfenen Kippen zu verschonen. Eine Gruppe von aktiven Anwohnern setzt sich bereits seit Monaten für weniger Müll in den Grünanlagen und den Gebüschen des Viertels unter dem Motto „Sauberer Dulsberg“ ein und konnte damit schon viel für mehr Wohlfühleffekt im Stadtteil erreichen. Neben den Abfall-Sammel-Tagen, die schon mehrfach stattgefunden haben und den Graffiti-Spray-Logos für mehr Sensibilität gegen Dreck im Quartier, hat Thomas Kiske jetzt den Taschenaschenbecher und die Greifzangen zum Ausleihen eingeführt.

Da wegen der Corona-Pandemie kein gemeinschaftlicher Frühjahrsputz starten darf, hat der engagierte Anwohner Greifzangen zum Sammeln im Stadtteilbüro deponiert, die jederzeit von einzelnen Helfern ausgeliehen werden können und die „Aktion gegen Kippen“ mit den Taschenaschenbechern initiiert. „Raucher dürfen sich kostenlos einen Taschenaschenbecher für das Entsorgen ihrer Zigarettenreste beim Stadtteilbüro abholen“, erklärt Thomas Kiske das Konzept, das er bei einer Reise nach Frankreich kennenlernen durfte.

Eine einzige weggeworfene Kippe verunreinige mit ihren Giftstoffen immerhin bis zu 60 Liter Grundwasser, und der Filter sei giftiger als jeder Plastikmüll. Es dauere bis zu 15 Jahre, bis die Hinterlassenschaften restlos zersetzt seien. Grund genug, so Kiske, um sich für den handlichen Ascher zu entscheiden, der in jede Jackentasche passt.

Thomas Kiske Foto: privat

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