10. Juni 2020
Wandsbek

„Ich verlese noch die Tagesordnung …“

Wechsel an der Spitze der Bezirksversammlung

André Schneider (l.), neuer Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek, mit Vorgänger Peter Pape Foto: Glitz

WANDSBEK Der Bürgersaal wirkte wie ein großes Klassenzimmer mit vielen Einzeltischen, alle mit
dem nötigen Mindestabstand. Auf dem Weg zum Rednerpult galt Maskenpflicht, wer saß, durfte den Schutz abnehmen.

„Es war eine lange Durststrecke“, begrüßte der Vorsitzende der Bezirksversammlung, Peter Pape, die Kollegen. Es wurde eine fünfstündige Marathonsitzung, die letzte vor der Sommerpause. Zunächst ging es um Wahlen. „Ich lese noch die Tagesordnung vor, dann gehe ich“, sagte Peter Pape. Seit 2011 ist der SPD-Politiker aus Volksdorf, geboren 1945, in der Bezirksversammlung. Er leitete von 2014 an den Planungsausschuss und wurde 2011 Vorsitzender der Bezirksversammlung Wandsbek.

Pape bleibt einfaches Mitglied des Bezirksparlaments. Sie bedauere seinen Rückzug, sagte seine Stellvertreterin Katja Rosenbohm. Nun habe er mehr Zeit für die Familie, denn das Amt sei anspruchsvoll und zeitaufwendig gewesen. Der SPD-Politiker habe viel auf die Beine gestellt, lobte die Grüne. Dies gelte für das Holocaustgedenken in Wandsbek, die Verleihung des Bürgerpreises oder das Thema Inklusion. Als Leiter der Sitzungen im Bürgersaal sei Peter Pape stets humorvoll vorgegangen, so Rosenbohm. Dann wurde Papes Nachfolger André Schneider gewählt.

Der SPD-Politiker aus Sasel erhielt 50 von 55 Stimmen, zwei Abgeordnete votierten mit Nein, drei enthielten sich.
André Schneider, geboren 1973 und seit 2008 Bezirksabgeordneter, dankte für das Vertrauen. Er freue sich auf seine neue Aufgabe, habe aber auch Respekt davor. Er wolle stets Ansprechpartner für alle Abgeordneten sein, so Schneider. Erste Amtshandlung: eine weitere Wahl. Eckard Graage von der CDU wechselte bekanntlich in die Bürgerschaft. Für ihn rückte sein Parteikollege Philip Buse ins Präsidium der Bezirksversammlung nach. Buse erhielt 46 Jastimmen, sechs Neinstimmen und drei Enthaltungen. Nach der Bürgerschaftswahl rückten insgesamt elf neue Abgeordnete in die BV nach.

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