17. September 2022
Wandsbek

Hamburgs Dokumente brauchen mehr Platz

Staatsarchiv Kapazitäten erschöpft. CDU: Was nun?

Dr. Natalie Hochheim vor dem Wappen am Staatsarchiv Foto: je

WANDSBEK Es ist das Gedächtnis der ganzen Stadt. Im Hamburger Staatsarchiv befinden sich unzählige Dokumente, die von der Geschichte der Hansestadt berichten. Vor 24 Jahren wurde das Staatsarchiv an seinem heutigen Standort an der Ecke Kattunbleiche/Wandsbeker Allee eingeweiht. Doch nun zeichnet sich ab, dass das Archiv schon bald an der Grenze seiner Aufnahmekapazität angekommen ist. Der von dem Architekten Jan Störmer entworfene Bau, auch „blauer Würfel“ genannt, benötigt wohl einen Erweiterungsbau.

Vor diesem Hintergrund möchte die CDU-Fraktion der Bezirksversammlung Wandsbek erfahren: „Wann bekommt das Staatsarchiv, das eine bedeutende Institution für Wandsbek ist, diesen Erweiterungsbau?“ Diese Frage soll in der Sitzung des Hauptausschusses der Bezirksversammlung am 26. September erörtert werden.

Dazu erklärt die CDU-Fraktionsvorsitzende Dr. Natalie Hochheim: „Im Archivjournal – Neuigkeiten aus dem Staatsarchiv Hamburg – wird in einem Artikel ausgeführt, dass das Staatsarchiv mit seinem Magazin an seine Kapazitätsgrenze gekommen ist. Prognosen gehen davon aus, dass spätestens ab 2025 am Standort Wandsbek keine ausreichenden, zusammenhängenden Freiflächen zur Aufnahme von analogem Archivgut mehr zur Verfügung stehen werden.“

Ein Erweiterungsbau ist nach Kenntnis der CDU grundsätzlich vorgesehen. Er soll sich nördlich am Magazingebäude anschließen. Jedoch wann und welche Planungen bestehen, ist nicht bekannt. Dr. Hochheim: „Ferner nimmt das Staatsarchiv auch Archivgut aus den Bezirksämtern auf. Eine verlässliche und enge Zusammenarbeit zwischen Bezirksämtern und Staatsarchiv ist dafür erforderlich.“

Mit dem Antrag möchte die CDU erreichen, dass Behördenleitung und die Leitung des Staatsarchivs im Hauptausschuss der Bezirksversammlung darlegen, wie sich der Archivstandort in Wandsbek weiter entwickeln soll. Insbesondere soll dargelegt werden, wann ein Erweiterungsbau des Staatsarchivs in Wandsbek vorgesehen ist.

Die Ursprünge eines Hamburg-Archivs reichen zurück bis ins Mittelalter. So wird im Jahre 1293 erstmals urkundlich ein städtisches Archiv erwähnt. Der Bau an der Kattunbleiche ist der sechste Standort des Archivs. Das Gebäude besteht aus zwei Komplexen: einem fensterlosen Magazin und einem Verwaltungs- und Nutzungstrakt. Das Magazin mit der eisblauen Glasfassade wird ohne technische Hilfsmittel klimatisiert. Das soll dem empfindlichen Archivmaterial beste Lagerbedingungen bieten.

Zuvor standen an der Kattunbleiche Wandsbeks erstes Krankenhaus und die Wandsbeker Feuerwache.

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