8. Juli 2020
Wandsbek

Geisterfahren wird teuer

Fahrradkontrollen in den Stadtteilen

Uwe Engelbart und Matthias Kiesel kontrollieren an diesem Morgen die Falschfahrer an der Wandsbeker Chaussee Foto: Grell

WANDSBEK  Mal kurz auf der falschen Straßenseite mit dem Fahrrad radeln, weil es so gut zur eigenen Route passt? Das wird bald sehr teuer und ist dazu noch absolut gefährlich. Bisher muss ein Radfahrer, der als Geisterfahrer unterwegs ist und von der Polizei erwischt wird, 20 Euro bezahlen, doch diese Kosten könnten schon bald angehoben werden.

Bei einem Kontrolleinsatz in der Wandsbeker Chaussee hat die Polizei jetzt erneut auf die Gefahren des Falschfahrens hingewiesen und Radfahrer, die entgegen der Fahrtrichtung oder mit dem Handy am Ohr unterwegs waren, mit einem Bußgeld zwischen 20 und 55 Euro verwarnt. „Es kommt nicht nur zu Gefahrensituationen an Ausfahrten, sondern auch beim Ausweichen entgegenkommender Radfahrer, die dann oft auf den Bürgersteig mitten zwischen die Fußgänger fahren müssen“, betont Uwe Engelbart vom zuständigen Polizeikommissariat in Wandsbek.

Die Erklärungen der Radfahrer seien durchweg ähnlich: „Meistens beginnt der Satz mit…ich wollte doch nur mal kurz..“, erläutert Polizist Matthias Kiesel die erfundenen Ausreden. Wichtig sei aber, dass der Fahrradfahrer die Gefahr für sich und andere erkenne und einsichtig sei, denn durch das Falschfahren entstehe eine Kettenreaktion, die gleich mehrere Menschen in Gefahr bringe. „Der ausweichende Radfahrer gefährdet die Fußgänger auf dem Gehweg und den entgegenkommenden Radfahrer, der eventuell auf die Fahrbahn ausweichen muss.“

Der Weg zur Einsicht der Radler ginge dabei leider meist „nur über den eigenen Geldbeutel“, bedauert Kiesel, der sich über ein rücksichtsvolles und sicheres Verhalten der Radfahrer untereinander freuen würde. An Ausfahrten von Hauseingängen entstehe eine vergleichbare Situation durch die Falschfahrer, denn der Autofahrer könne Geisterfahrer schnell übersehen.

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