WANDSBEK Bernd Riechert (67) ist frustriert. Seit Jahren tritt die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) Wandsbek bei der Suche nach einem eigenen Vereinsheim auf der Stelle.
Zwischenzeitlich schien sich ein Erfolg anzubahnen: Der damalige CDU-Bezirksabgeordnete Sandro Kappe schlug ein Grundstück in der Fabriciusstraße 180 vor. Jetzt stellt sich heraus, dass das Grundstück möglicherweise mit einer Weltkriegsbombe belastet ist. Riechert: „Die Suche nach der Bombe müsste der Verein selbst bezahlen – das können wir nicht.“ Plan B wäre jetzt ein Domizil auf dem Gelände des Strandbads Farmsen. Dort ist man hoch willkommen, wie der Vorsitzende des Betreibervereins, Jens Schebitz, dem Wochenblatt bestätigte: „Die DLRG könnte auf dem Gelände Ausbildung und Schulungen durchführen und uns den Nachwuchs liefern.“
Da hat man allerdings die Rechnung ohne den Wirt gemacht, und der heißt Bäderland. Zwar wird das Strandbad privat betrieben, es gehört aber weiterhin dem städtischen Unternehmen. Und das hat schon signalisiert, keinen langfristigen Vertrag abschließen zu wollen. Co-Vorsitzender Riechert: „Bei einer einjährigen Kündigungsfrist – wie angeboten – können wir hier nicht investieren.“
Der Verein (rund 700 Mitglieder) führt die Schwimmausbildung vom Seepferdchen bis zum Schwimmabzeichen in Gold in den Hallenbädern Bramfeld, Billstedt und Wandsbek durch. Zum Revier gehört auch die Außenalster, wo Regatten und Veranstaltungen von den ehrenamtlichen Rettern begleitet werden. Man verfügt über zwei Boote auf Trailern, die hin- und hertransportiert werden und keinen festen Lagerplatz haben. Das „Wassersportzentrum“ an der Außenalster lässt auf sich warten: „Unsere Leute haben nach den anstrengenden Einsätzen keine eigene Dusche oder Toilette. Da wundert es mich nicht, wenn immer mehr Ehrenamtliche aufgeben.“ Frust hoch zehn bei der DLRG – da ist schnelle Hilfe gefragt.

Fotos: wb