27. Mai 2023
Wandsbek

Deutlich mehr Bronze-Abzeichen

DLRG Wandsbek veröffentlicht Bilanz. Ergebnis über Vor-Pandemie-Niveau

Medaille

Zwei kleine Schwimmerinnen zeigen stolz ihre Medaillen Foto: GettyImages

WANDSBEK Der Bezirk Wandsbek der Deutschen Lebens-Rettung-Gesellschaft (DLRG) hat im vergangenen Jahr erneut mehr Kindern das Schwimmen beigebracht. Die ehrenamtlich Aktiven des Vereins nahmen insgesamt 84 Schwimmabzeichen ab. Das sind gut 50 Prozent mehr als im Jahr 2021 (55). Damit liegt das Ausbildungsergebnis sogar über dem von 2019 (70).

„Wir versuchen die langen Wartelisten kontinuierlich abzuarbeiten; der Rückstand durch lange Zeit geschlossene Bäder ist aber weiter erheblich“, sagt Achim Wiese, Stellvertretender Bezirksleiter der DLRG Wandsbek.

Einer forsa-Befragung im Auftrag der DLRG zufolge können bundesweit inzwischen 20 Prozent der Kinder am Ende der Grundschule nicht schwimmen. Fünf Jahre zuvor waren es noch zehn Prozent. Auch der Anteil der Kinder, die bereits erfolgreich die Grundfertigkeiten für das Schwimmen gelernt haben, ging zurück: Konnten 2017 noch 69 Prozent aller Grundschulkinder das Seepferdchen-Abzeichen vorweisen, war es 2022 nur noch jedes Zweite (54%). Wiese: „Ohne unsere vielen aktiven und ausschließlich ehrenamtlich Tätigen wären die Ergebnisse auch für Wandsbek wesentlich schlechter ausgefallen.“

Mehr Seepferdchen als vor der Corona-Pandemie

Positiv stimmt die Leiterin Ausbildung der DLRG Wandsbek, Anja Kleinschmidt, jedoch die Entwicklung in der Vorbereitung auf die Schwimmausbildung: „Hier liegen wir sogar über den Zahlen von 2019 – und das, obwohl niedrigere Wasser- und Lufttemperaturen sowie vereinzelt komplett geschlossene Bäder infolge der Energiekrise hinderlich waren.“ Dies zeige, dass ein Aufholprozess stattfinde. 38 Seepferdchen-Abzeichen gaben die Schwimmausbilder der Wandsbeker DLRG vergangenes Jahr aus, drei zusätzlich gegenüber 2021 (35) und sogar 29 mehr als im ersten Corona-Jahr 2020 (9).

Zu wenig sichere Schwimmer

Doch erst nach der Seepferdchen-Prüfung werden die Kinder zu sicheren Schwimmern ausgebildet, was sie mit dem Deutschen Schwimmabzeichen Bronze unter Beweis stellen. Den sogenannten Freischwimmer besitzen nur gut 40 Prozent der Zehnjährigen.

„Es sollten jedoch 100 Prozent sein“, fordert Chefausbilderin Kleinschmidt und fügt hinzu: „Dafür braucht es aber mehr Wasserflächen und qualifizierte Lehrkräfte sowie mehr politisches Engagement, um für beides die Voraussetzungen zu schaffen.“

Tag des Schwimmabzeichens

Sicher schwimmen zu können, kann mit Blick auf die nächste Badesaison überlebenswichtig sein. Diese Bedeutung will die DLRG Wandsbek ins öffentliche Bewusstsein rücken. Sie lädt zum ersten bundesweiten Schwimmabzeichentag am 21. Mai 2023 ein.

In den Hallenbädern Billstedt und Bramfeld werden Prüfer jeweils von 10 bis 17 Uhr bereitstehen, um Schwimmabzeichen abzunehmen. „Und wir wollen die Bewegung im Wasser feiern. Einen Tag lang soll das Schwimmen im Mittelpunkt stehen“, ergänzt Anja Kleinschmidt.

Mehr Rettungsschwimmer ausgebildet

Wie beim Schwimmen war auch die Ausbildung im Rettungsschwimmen durch die Bäderschließungen während der Pandemie ins Stocken geraten. Über zwei Jahre gesehen konnte die DLRG nur wenige Rettungsschwimmer ausbilden. Im vergangenen Jahr bildeten die Wandsbeker Ausbilderinnen und Ausbilder der DLRG wesentlich mehr Rettungsschwimmer (204) mehr aus als 2021 (25). In den Zahlen von 2022 sind viele Menschen, die berufsbedingt diese Qualifikation benötigten. Für die Arbeit der DLRG Wandsbek ist jedoch der Bedarf an Rettungskräften weiterhin groß. „Schließlich wollen wir ab Anfang Mai den vielen Wassersportlern an und auf der Alster eine sichere Freizeit garantieren“, so die leidenschaftliche Ausbilderin Anja Kleinschmidt.

Infos zur Wasserrettungsorganisation DLRG Wandsbek unter wandsbek.dlrg.de

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