WANDSBEK/TONNDORF Die Bürgerinitiative an der Bahnstrecke Hamburg–Lübeck schöpft neue Hoffnung, dass es für die Strecke der Güterzüge zwischen Hamburg und Lübeck doch noch eine Alternative geben wird.
Zum einen setzt die Bürgerinitiative auf die neue Bundesregierung, die in Kürze übernimmt. Zudem hat die Hamburger Initiative sich mit sieben weiteren deutschen Initiativen, die gegen große Bahnprojekte kämpfen, zusammengeschlossen. Darunter das Aktionsbündnis Stuttgart 21 und die Beltretter.
Claus-Peter Schmidt aus Tonndorf, Sprecher der Hamburger Initiative: „Wir wollen, dass die Strecke von Lübeck nach Hamburg, die durch dicht besiedelte Wohngebiete von Schleswig-Holstein und Hamburg führt, politisch zurückgenommen wird. Sie führt auch durch ein Naturschutzgebiet (FFH-Gebiet), das Stellmoor / Ahrensburger Tunneltal. Dafür kämpfen wir schon mehrere Jahre. Jetzt gibt es die Chance.“
Keine Enteignungen
Durch die Zusammenarbeit der Bürgerinitiativen hoffen die Hamburger auf mehr Unterstützung bei der Bewältigung ihrer Bemühungen. Schmidt: „Die Planung der Bahn ist nicht zukunftsorientiert. Die Aufwendungen von 1,8 Milliarden Euro schließen gewaltige Infrastruktur-Maßnahmen mit ein, zum Beispiel den Abriss und Neubau von Brücken und Bahnsteigen sowie viele Enteignungen. Das ist vermeidbar.“
Strecke entlang der A 1?
Mit der neuen Regierung erhofft sich die Bürgerinitiative, dass die Planung noch einmal überprüft wird. Dabei geht es nicht um den Neubau der Strecke für die S 4, sondern um die Güterzüge. Die Initiative befürwortet weiterhin, den Bau der Güterbahnstrecke entlang der A 1. Schmidt: „Außerdem gab es bereits 2012 eine Alternativlösung für die Güterzüge vom Fehmarnbelt nach Maschen, nämlich von Lübeck über Büchen nach Lüneburg, die auch bereits im Bundesverkehrswegeplan 2030 unter besonderem Bedarf stand.“
In einer Erklärung fordern die zusammengeschlossenen Bürgerinitiativen unter anderem eine Neubewertung aller in der Planung und im Bau befindlichen Großprojekte der Deutschen Bahn unter Klima-Aspekten. Es soll einen sofortigen Baustopp geben, wenn klimafreundlichere Alternativen vorhanden sind. Schmidt: „Die Deutsche Bahn wird jetzt endlich mal von allen Seiten beobachtet und kontrolliert.“