DULSBERG Ein Gesundheitszentrum auf dem Dulsberg, das wünschen sich alle Fraktionen der Bezirksversammlung Hamburg-Nord.
Der Sozialausschuss hat sich auf Initiative der Linken in einem interfraktionellen Antrag einstimmig für ein Zentrum im Stadtteil ausgesprochen, das verschiedene ärztliche Leistungen mit weiteren Unterstützungsangeboten vernetzt,
um für die Bevölkerung die Gesundheitsangebote zu bündeln und leicht erreichbar zu machen. Der entsprechende Antrag wurde im Hauptausschuss der Bezirksversammlung angenommen – und damit das Bezirksamt beauftragt, Möglichkeiten für die Realisierung dieses Vorhabens zu prüfen.
Unterstützung für die lokalen Gesundheitszentren in sozial benachteiligtem Umfeld gibt es von der Gesundheitsbehörde, die eine jährliche Förderung von 100.000 Euro und eine halbe Stelle für Sozialberatung für drei Jahre vorsieht.
Rückenwind kommt auch aus dem Stadtteil: Auf dem Dulsberg haben Stadtteilrat und Stadtteilbüro bereits vorgearbeitet und sich sehr frühzeitig für ein lokales Gesundheitszentrum engagiert.
„Wir haben bereits zahlreiche Anbieter von sozialen Dienstleistungen eingebunden und eine attraktive Immobilie in Aussicht. Knackpunkt ist und bleibt die Einbindung eines Hausarztes“,
so Jürgen Fiedler aus dem Stadtteilbüro Dulsberg in seinem Bericht im Ausschuss.
Das Bezirksamt soll sich jetzt entsprechend dem Antrag der Bezirkspolitiker um einen Arzt oder Kinderarzt bemühen, der mit seiner Praxis in das lokale Zentrum ziehen möchte.
Und auch die Raumfrage ist noch nicht abschließend geklärt. „Wichtig ist uns, dass alle Fraktionen gemeinsam das Engagement auf dem Dulsberg unterstützen und insbesondere die
Versorgung in der Prävention verbessern wollen. Den hierfür erforderlichen politischen Druck können wir so mit größerem Nachdruck ausüben“, freut sich der Ausschussvorsitzende Jan-Ole Werner (SPD).
Der Dulsberg ist für das Gesundheitszentrum nach Ansicht der Abgeordneten der richtige Standort, weil hier überdurchschnittlich viele Arbeitslose, Empfänger von Sozialleistungen und
Menschen mit Migrationshintergrund leben. Gleichzeitig sind zu wenige Mediziner im Quartier. Acht Hausärztinnen und Ärzte versorgen durchschnittlich 2.176 Patienten, für 2.169 Kinder im Stadtteil gibt es keinen Kinderarzt. (sh)