11. Mai 2023
Marienthal

Vorsicht, Verwechslungsgefahr!

Bärlauch: Das Sammeln der schlanken Blätter ist verboten und riskant

Blühender Bärlauch: Das Pflücken ist in Hamburg nicht erlaubt und auch nicht ganz ungefährlich

MARIENTHAL/WANDSBEK Bärlauch wird in Hamburg in der Roten Liste der bedrohten Pflanzen geführt. Aber die Pflanze ist auch ein geschätztes Wildgemüse und wird gerne als Pesto verwendet.

Im Wandsbeker Gehölz, wo es Bärlauch-Vorkommen gibt, haben Anwohner in letzter Zeit mehrfach beobachtet, wie aus dem Wald Bärlauch entwendet und in großen Tüten abtransportiert wurde. Leider nehmen die Bärlauch-Diebe dabei wenig Rücksicht auf andere Pflanzen, die oft niedergetrampelt werden.

Strafverfolgung ist selten

Dem Bezirksamt ist diese Problematik bekannt. Eine Sprecherin der Verwaltung erklärte dem Funke-Wochenblatt auf Anfrage: „Es wurden in den letzten Jahren mehrfach Personen mit großen Tüten, angetroffen, die Bärlauch gepflückt haben. Die Personen wurden angesprochen und darauf hingewiesen, dass das Pflücken verboten ist.“
Strafverfolgungen gibt es selten. Das Bezirksamt: „Da die Entnahme von Bärlauch einen Verstoß gegen die Grünanlagenverordnung darstellt, liegt grundsätzlich eine Ordnungswidrigkeit vor, die verfolgbar wäre. Dazu müssten die jeweiligen Personalien aufgenommen werden, was nur mithilfe der Polizei möglich ist. Es ist daher zu ermessen, ob es im Einzelfall ausreicht, die Betreffenden ausführlich zu informieren und ihnen das Pflücken sowie das Betreten der einzelnen Fläche zu untersagen.“

Außerdem werden die Bärlauch-Diebe darauf hingewiesen, dass ihr Treiben nicht ungefährlich ist. Es besteht Verwechslungsgefahr. Unerfahrene Sammler können Bärlauch unter anderem mit giftigen Pflanzen wie Maiglöckchen oder Herbstzeitlose verwechseln.

Die Blätter der giftigen
Maiglöckchen sind denen des
Bärlauchs zum
Verwechseln ähnlich
Fotos: GettyImages

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