17. September 2022
Marienthal

Ein Zug, der Freude bringen soll

Infozentrum für den Bau der S4 eröffnet – als Ort der Begegnung

Projektleiterin Amina Karam und Hamburgs S-Bahn-Chef Kay Uwe Arnecke erleben die Bahnstrecke der S4 am Fahrsimulator Foto: Je

MARIENTHAL/WANDSBEK Es ist kein Zug, der rollt – es ist ein Zug, der Freude bringen soll. Auf dem Baugelände an der Hammer Straße dient ein ausrangierter Mittelwagen jetzt als S4-Infozug. Alle Bürger, die an dem Bau der S4 interessiert sind, können sich dort an zwei Tagen in der Woche über den Stand des Projekts informieren.

Das S4-Infozentrum wurde in dieser Woche eröffnet. „Wir sind mächtig stolz auf das für Norddeutschland einzigartige Projekt“, erklärte S4-Projektleiterin Amina Karam. „Mit dem Infozug schaffen wir einen Ort der Begegnung. Wir möchten mit den Menschen persönlich ins Gespräch kommen und sie über die Fortschritte unseres Baus informieren.“

Für das S4-Projekt, das künftig den Hauptbahnhof entlasten soll, sind zwei Milliarden Euro veranschlagt. Ende 2027 sollen erste S-Bahn-Züge der neuen Baureihe auf dem Abschnitt zwischen Hasselbrook und Rahlstedt verkehren.

„Mit dem Infowagen wollen wir Vorfreude bringen“, erklärt Amina Karam. „Durch einen Fahrsimulator können unsere Besucher/innen die neue S4-Strecke schon jetzt erleben.“ Interessenten können das Infozentrum dienstags von 10.00 bis 12.00 Uhr und donnerstags von 14.00 bis 16.00 Uhr besuchen

Die neue S-Bahnlinie soll künftig für rund 250 000 Menschen als schnelle Verbindung zur Innenstadt dienen. Durch den aufwendigen Bau hat das Projekt jedoch nicht nur Befürworter sondern auch Gegner. Lärm und Naturschutz spielen dabei eine wichtige Rolle.

Deswegen kann der S4-Infozug auch als Begegnungsort mit Gegnern der S4 dienen. „Kritik ist ein wichtiger Teil der Gesellschaft“, so Amina Karam. „Unsere Tür steht allen offen.“

Unter anderem hatte die Bürgerinitiative an der Bahnstrecke Hamburg-Lübeck kritisiert, dass eine Umweltverträglichkeitsprüfung für das Naturschutzgebiet Ahrensburger/Stellmoorer Tunneltal nicht durchgeführt worden sei. Dadurch drohe eine Bauverzögerung. Ein Sprecher der Bahn stritt das ab und erklärte, die Bahnstrecke würde nur am Rande des Tunneltals verlaufen.

Seit Baustart vor gut einem Jahr stellte die Deutsche Bahn (DB) zwei elektronische Stellwerke in Ohlsdorf und Hasselbrook fertig, aus denen in Zukunft die S4 gesteuert wird.

Zuletzt wurden die Fundamente für Oberleitungsmasten und Lärmschutzwände gesetzt. Im Winter sollen zwei Brücken über die Güterumgehungsbahn gebaut werden. So kann an der S4 weiter gebaut werden und gleichzeitig können die Züge auf der Hauptverkehrsstrecke zwischen Lübeck und Hamburg rollen.

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