MARIENTHAL Es sind zwei Denkmäler, die zu Ehren der Wandsbeker Husaren errichtet wurden. Zwei Denkmäler, die unterschiedlicher kaum sein können. Die Denkmäler befinden sich in der Grünanlage „Am Husarendenkmal“ und sind kaum 100 Meter von einander entfernt. Es sind die Denkmäler „Der trauernde Husar“von 1923 und „Der Meldereiter“ von 1938.
Das „Trauer-Denkmal“, das in diesem Jahr 100 Jahre alt wird, zeigt einen nachdenklichen Husaren, der von seinem Pferd abgesessen ist. Auf der Rückseite sind die Namen der rund 100 Wandsbeker Husaren verzeichnet, die im Ersten Weltkrieg gefallen sind. Es wurde von dem Hamburger Bildhauer Oscar Erwin Ulmer (1888 – 1963) erschaffen. Das zweite, deutlich größere Denkmal stellt einen Husaren auf einem Pferd sitzend mit einer Lanze in der Hand dar. Pferd und Reiter strotzen vor Kraft. Nach Ansicht der Geschichtswerkstatt Wandsbek sollte dieses Denkmal, ein Jahr vor Beginn des Zweiten Weltkriegs errichtet, „die in den Augen vieler Husaren verlorene soldatische Ehre durch die heldenhafte Attitüde des angriffsbereiten Kriegers wiederherstellen.“ Die Bronzefigur ist eine Werk des Berliner Bildhauers Johann Jaenichen (1873 – 1945).
Bisher standen sich die beiden Denkmäler in dem kleinen Park unkommentiert gegenüber. Das soll sich ändern. Durch Einrichten eines Geschichtspfades sollen die Denkmäler in den weiteren Bezugsrahmen der Weimarer Republik gestellt werden. Der Weg der Demokratie und ihr Niedergang sollen anhand von Einzelaspekten aus Wandsbek nachvollzogen werden. Ebenso ist es beabsichtigt, die beiden Denkmäler mit neuen Informationstafeln auszustatten und einen Lernort zu schaffen, an welchem zeitgemäße Traditionspflege und sachliche Erinnerungskultur diskutiert werden können.
Der Arbeitskreis Denkmal des Ausschusses für Haushalt und Kultur der Bezirksversammlung Wandsbek hatte sich bereits im vergangenen Jahr für diesen Lernpfad ausgesprochen. Einzelheiten sollen in den kommenden Wochen noch einmal diskutiert werden. Der Beschluss soll nach der Sommerpause erfolgen.