WANDSBEK Der Wandsbeker Laden des gemeinnützigen Vereins „Nutzmüll e.V.“, der sich mit der Wiederverwertung von Alltagsgegenständen und Recyclingmaterial beschäftigt, ist vor rund einem Jahr umgezogen.
Der Umzug in neue Räumlichkeiten Am Stadtrand 27 – rund 500 Meter vom alten Standort entfernt – hat sich offensichtlich gelohnt. „Wir haben jetzt mehr Platz und können die Produkte auch besser präsentieren“, berichtet Anja Dietz. Wenn sie sich am Telefon meldet, muss sie immer schnell sprechen, „damit die Silbe Müll nicht so nachklingt“, erklärt die Wandsbeker Bereichsleiterin. Denn als „Müll“ kann man die originellen Produkte des Vereins nun wirklich nicht bezeichnen.
Der Verein betreibt in Wandsbek und Altona Läden ganz besonderer Art: Aus Weggeworfenem, Gebrauchtem, Überschüssigem und Unmodernem machen die rund 50 kreativen Mitarbeiter/-innen Erstaunliches: Stehtischchen aus Kabeltrommeln, Kunstobjekte aus Dosenringen, Taschen aus Lkw-Planen oder Fallschirmseide, Papierkörbe aus Zeitungsseiten – und noch viel mehr tolle Unikate. Außerdem gibt es eine Bekleidungsabteilung, Laptops, Tablets, Handys, Kleinmöbel, Kinderspiele und alle möglichen Alltagsgegenstände – vom Topflappen bis zum Porzellanservice – im neuen Laden Am Stadtrand 27 günstigst zu kaufen. Bedingung: Es muss aus Recyclingmaterial hergestellt, abgelegt oder wieder aufbereitet sein. Viele Sachspenden kommen von Firmen – wenn beispielsweise eine ganze Büromannschaft mit neuen Laptops ausgestattet wird, kann sich Anja Dietz häufig über abgeschriebene Geräte freuen. Diese werden dann bei Nutzmüll geprüft, aufgearbeitet, gereinigt und dann – fast wie neu glänzend – mit äußerst lukrativen Preisen ins Regal gestellt.
Und wo ist der Haken bei der Sache? Bei so viel Mühe und Handarbeit ist klar, dass es sich hier nicht um ein Gewinn erwirtschaftendes Unternehmen handeln kann.
Langzeitarbeitslose Mitarbeiter werden von der Agentur für Arbeit vermittelt, damit sie wieder eine reguläre Tätigkeit ausüben können. Kunde kann nur werden, wer ein Einkommen unterhalb der Pfändungsgrenze (liegt demnächst bei 1402 Euro) nachweisen kann. Vor dem ersten Einkauf ist also ein entsprechender amtlicher Nachweis vorzulegen, „und dann bekommt man bei uns einen Kundenausweis“, so Dietz. Der Wandsbeker Laden (Am Stadtrand 27) ist montags bis freitags von 8 bis 14.30 Uhr geöffnet.
Informationen (auch für Spender) per Mail wandsbek@nutzmuell.de oder unter, T 734 352 37