WANSBEK Frühling im Mühlenteichpark. Eine Jahreszeit, die den Mitgliedern des Nachbarschaftsprojekts
„Gemeinsam Gärtnern im Park“ (GGiP), in den vergangenen Jahren viel Freude bereitete. Gemeinsam kümmerten sich
die freiwilligen Helfer um Pflanzen- und Tierschutzprojekte im Park.
Doch aus „Gemeinsam Gärtnern“ wurde in diesem Jahr „Einsam Gärtnern“. Coronabedingt durften nur jeweils ein oder zwei
Gärtner – mit gehörigem Abstand und meist mit Mundschutz – im Park arbeiten. Trotzdem hält die Gruppe zusammen,
betreut weiterhin Pflanzen,Vögel und Insekten.
Aktiv ist die Gruppe vor allem im Bereich um den Kindergarten. Dort wurden Blumenbeete angelegt und ein Apfelbaum gepflanzt.
Den Baum erhielt die Gruppe als Anerkennung von der Loki Schmidt Stiftung.
Das besondere Augenmerk gilt zur Zeit den vom Aussterben bedrohten Wildbienen.
Für sie hat Hobbygärtner Helmut Lemburg (66) „Insektenhotels“ gebaut und im Park aufgehängt.
Den Ausdruck „Hotel“ für Wildbienen schätzt der frühere Techniker nicht. „Es sind Brutkästen, die wir für die Bienen“
aufhängen“ erklärt er. „Die sollen helfen, das Überleben der Wildbienen zu sichern“.
Brutkästen für d
ie Bienen
Rund 550 Wildbienenarten gibt es in Deutschland. Viele Arten brauchen für ihren Nachwuchs Niströhrchen.
Es ist nicht einfach, gute Brutkästen zu bauen. Sie brauchen Sonne, müssen sichtbar und stabil sein. Helmut Lemburg:
„Am besten verwendet man dafür Röhren aus Buche oder Eiche. Bei weichen Nadelhölzern können sich die Bienen an ihren Flügeln verletzen.“
Die jungen Wildbienen überwintern in den Röhren im Larvenstadium und schlüpfen erst im darauffolgenden Jahr.
Ihr Futter beziehen die fleißigen Bestäuber auf den „Bienenweiden“ (Wildblumenwiese und Kräutergarten) die die Gärtner angelegt haben.
Gerne genutzt werden die Nisthilfen von der rosaroten Mauerbiene, die in Norddeutschland häufig anzutreffen ist. Sie war das Insekt des Jahres 2019.
Reihenhaus für Spatzen
Auch um die Vogelwelt im Park kümmert sich die Gruppe. Für die selten gewordenen Spatzen hat Helmut Lemburg ein
„Reihenhaus“ entwickelt. Die kleine Siedlung für drei Spatzenfamilien wurde jedoch sofort von Meisen bezogen.
Spannend ist die Frage, ob die Spatzen im nächsten Jahr schneller sind.
Nach Aufhebung der Corona-Beschränkungen soll es wieder richtig losgehen. Die Gruppe wird sich dann wie
immer sonntags vor dem Werkzeugschuppen am Parkeingang Wandsbeker Königstraße treffen. Gearbeitet und
geklönt wird dann von 14 bis 17 Uhr. Neue Mitstreiter sind herzlich willkommen.
Nistkasten für Wildbienen vor einem Blumenbeet, das die „Gemeinsamen
Gärtner“ angelegt haben Fot: je