6. August 2022
Dulsberg

Vom Parkplatz zur Oase für Anwohner

Elsässer Platz ist zum Treffpunkt geworden

Gemütlich in der Sonne sitzen, so geniessen die Nachbarn ihren neuen Elsässer Platz Foto: Grell

DULSBERG Bienen summen über den bunten Blüten am Rande des Elsässer Platzes in Dulsberg, Nachbarn haben kleine Tische aufgestellt und trinken gemeinsam Kaffee, daneben wird Boule gespielt und vom Marktmeisterhäuschen her klingt leise Musik über den Platz. Auf dem Dulsberg ist aus einem dreckigen Parkplatz eine Oase für die Anwohner geworden.

Eine Gartengruppe, die aus engagierten Bewohnern entstanden ist, kümmert sich um die neu angelegten Beete, die den Platz umranden, pflanzt neue Stauden und versorgt die Blumen mit ausreichend Wasser. „Keiner hätte sich das Ergebnis wohl so schön vorgestellt“, staunt auch Jürgen Fiedler vom Stadtteilbüro, der die gesamte Neugestaltung des Platzes mit begleiten durfte.

Im Rahmen des Sanierungsprogramms für Hamburger Plätze hatte die Stadt mehrere Millionen zur Verfügung gestellt und auch den Elsässer Platz mit in das Programm aufgenommen. Die Verwandlung ist gelungen und „wir sitzen hier fast jeden Abend in der Sonne, wenn das Wetter schön ist“, verraten die begeisterten Nachbarn.

Das Marktmeisterhäuschen, das ursprünglich einmal als Toilette für die Marktbeschicker und Besucher gedacht war, ist aus alten Zeiten erhalten geblieben und wird heute als Kultur- und Veranstaltungsstätte genutzt. Die gerade erst neu installierte Holzverkleidung war leider schnell von Vandalismus betroffen und mit HSV-Parolen verunstatlet worden.

„Es ist einfach schade, dass die schöne neue Fassade nicht respektiert wurde“, meint auch Jürgen Fiedler, bei dem sich aber schon kurz nach der Tat der Künstler Wolfgang Willer meldete und kostenlos zur Sprühflasche griff, um dem Haus einen neuen Anstrich zu geben. „Ich habe mich für rankende Rosen entschieden, weil Dulsberg so schön grün ist“, so der engagierte Künstler. Die zweite betroffene Hauswand bleibe vorerst bestehen, und bei dem „blöden Spruch Dulsberg bleibt assozial“ wurden einfach kurzerhand die ersten beiden Buchstaben abgeschliffen. „Dulsberg ist und bleibt sozial“, das stellt im Stadtteil eigentlich niemand in Frage. Wolfgang Willer hat jedenfalls keine Sekunde gezögert, sein Kunstwerk kostenlos zur Verfügung zu stellen. „In Dulsberg hält man eben einfach zusammen.“

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