WANDSBEK Die Elternarbeit mit Heranwachsenden und Lehrern am Matthias-Claudius-Gymnasium ist für Susanne Dahlke eine „persönliche Bereicherung“.
Als die Tochter von Susanne Dahlke 2003 am Matthias-Claudius-Gymnasium (MCG) eingeschult wurde, begann für die Mutter die
ehrenamtliche Elternarbeit an der Schule. Sie ist immer noch dabei, war über viele Jahre Vorsitzende des Elternrates.
Als ihr Sohn 2017 nach seinem Abitur das Gymnasium verließ, setzte sie ihre Elternarbeit fort, wenn auch nicht mehr als Mitglied des Elternrates.
Man hänge an der Sache, begründete die Hausfrau. Ihre beiden Kinder, die jetzt in Hamburg studieren, hätten eine schöne Schulzeit am MCG verbracht,
da möchte sie ein wenig zurückgeben. Die Arbeit mit Heranwachsenden, Lehrern und Eltern mache Spaß, sie sei eine „persönliche Bereicherung“.
Zurzeit jedoch muss sich die 53-Jährige zurückziehen, sie ist im Januar 2020 an Brustkrebs erkrankt, gehört damit in der Corona-Krise zur Risikogruppe.
Schwerpunkte ihres Ehrenamtes bildeten zum Beispiel Diskussionen in der Schulkonferenz und in Schulentwicklungsgruppen mit
Eltern, Lehrern und Schülern sowie die Arbeit mit Internationalen Vorbereitungsklassen. Dabei handele es sich um zwölf- bis
vierzehnjährige Flüchtlingskinder, die im Deutschunterricht begleitet und darüber hinaus speziell gefördert werden.
Die Mutter von zwei Kindern nennt zudem Maßnahmen der Leseförderung für Schüler aus fünften und sechsten Klassen, die Hilfe benötigen.
Über einen längeren Zeitraum arbeitete sie jeweils vormittags in der Schulkantine, die das Frühstück für Schüler absicherte.
Für Preis nominiert
Die gelernte Krankenschwester ist für den Umwelt- und Sozialpreis 2019 des Regionalausschusses Kerngebiet Wandsbek der
Bezirksversammlung vorgeschlagen worden. Die Elternarbeit in der Schule geschehe meistens im Hintergrund, werde in der Öffentlichkeit
viel zu wenig beachtet, obgleich sie einen wesentlichen Bestandteil für das Gelingen von schulinternen Prozessen darstelle und die Schulgemeinschaft
in vielfältiger Hinsicht stärke, erklärte Kerstin Völkening, die durch ihre Tochter aus dem Abi-Jahrgang 2008 Einblick hatte in die Elternarbeit
am MCG. Als eine „unverzichtbare Stütze“ engagiere sich Susanne Dahlke seit nunmehr 17 Jahren „mit mindestens 20 Stunden
in der Woche ehrenamtlich“. Völkening bezeichnete die Elternarbeit als „ein in der Schulpraxis unentbehrliches Ehrenamt“.
Schulleiterin Rotraud Nesemeyer schätzt an Susanne Dahlke die „außerordentlich gute Zusammenarbeit“.
Gemeinsam seien Schulprobleme gelöst worden, dabei hat sie gleichermaßen „Schüler, Eltern und Lehrer im Blick“.