26. März 2022
Ausgabe Rahlstedt

„Wir fahren dauerhaft auf Sicht“

Tafel Meiendorf-Oldenfelde mit massivem Zulauf

Diakon Franz Sauerteig im Vorratsraum der Tafel Meiendorf-Oldenfelde Foto: rg

RAHLSTEDT „Wir haben bei unseren Kundinnen und Kunden im Vergleich zur Zeit vor Corona eine Steigerung von 90 Prozent“, sagt Diakon Franz Sauerteig.

135 Haushalte bzw. Familien werden regelmäßig mit Lebensmitteln aus Spenden versorgt, dahinter stehen insgesamt mehr als 500 Kinder. Zwei Zielgruppen nutzen das Angebot der evangelisch-
lutherischen Kirchengemeinde Meiendorf-Oldenfelde: Einmal Ältere und Alleinstehende mit wenig Geld, und dann Bezieher staatlicher Leistungen und Familien mit mehreren Kindern. Durch Corona haben auch viele Kurzarbeiter den Weg zur Tafel gefunden.

Die Versorgung der Bedürftigen mit Lebensmitteln sei schwieriger geworden, sagt Franz Sauerteig: „Wegen der Pandemie haben viele Firmen ihre Logistik neu organisiert. Es gibt aber auch weiterhin Überproduktion, und große Unternehmen lassen den Tafeln etwas zukommen.“ Auch von den örtlichen Bäckereien kämen mehr Spenden als früher. Man müsse aber immer von Woche zu Woche denken, so der Diakon: „Wir fahren dauerhaft auf Sicht.“ Genügend ehrenamtliche Helfer gebe es in Meiendorf und Oldenfelde – doch die seien teils schon recht alt. Perspektivisch sucht die Gemeinde nach Jüngeren.

Wer packt mit an?

„Wir brauchen Anpacker!“, sagt Franz Sauerteig: Menschen, die das Herz am richtigen Fleck haben und sich länger engagieren wollen. „Die Bedürftigkeit der Menschen wird bleiben“, fürchtet Sauerteig. Dabei richtet sich das Angebot an alle – geimpft oder nicht. Ungeimpfte werden separat versorgt. Probleme mit den Hygienevorschriften gab es nicht. „Wir haben ein großartiges Team, auch der Umgang untereinander ist gut“, sagt Diakon Sauerteig.

Umweltbewusst

Die Tafel konnte sogar ein ökologisches Zeichen setzen: Es wird auf Plastikverpackungen verzichtet, die Kundinnen und Kunden bringen nun eigene Dosen und Verpackungen mit. Brot wird in wiederverwendbaren Leinenbeuteln ausgegeben. „Die Tafeln bleiben weiterhin notwendig, wir müssen vernetzt unterwegs sein“, so Franz Sauerteig: „Aber es läuft irgendwie.“

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