RAHLSTEDT „Es hat uns reichlich Nerven gekostet“, fasste Carmen Hansch, Vorsitzende des Kulturvereins, den Vorlauf zusammen. Nun aber steht die Bronze-Skulptur von Hanno Edelmann auf ihrem Granitsockel gut gesichert vor der Haspa in der Rahlstedter Bahnhofsstraße, feierlich enthüllt vor Publikum im Corona-Modus. „Ein glücklicher Tag“, sagte Hansch.
Und erinnerte an den „Figurendialog“ im Ortskern 2016/17, die Entscheidung der Rahlstedter für den „Flüsterer“ und die Spendenaktion, dankte auch dem Bezirk und der Haspa. „Wir haben noch drei freie Sockel“, endete Hansch. Der Kulturverein wolle noch mehr Kunst in den öffentlichen Raum bringen und die Straßen so beleben. „Die Rahlstedter waren damals begeistert“, so die Vereinsvorsitzende. Vielleicht könne ja eine kleine Kulturmeile in Rahlstedt entstehen.
Gerhard Fuchs, früherer Bezirksamtsleiter und Organisator des Figurendialoges, erinnerte kurz an Hanno Edelmanns Leben und Werk. Bereits mit vier Jahren habe der 1923 geborene Rahlstedter dem Vater eröffnet, er werde Maler. Und habe dafür eine Ohrfeige bekommen. In einem Gefangenenlager nach dem Zweiten Weltkrieg habe Edelmann dann einen Klumpen Ton bekommen – das sei der eigentliche Beginn seiner Karriere gewesen. „Edelmann war ein vielseitiger und sich treu bleibender Künstler“, so Gerhard Fuchs. Er habe mit seinen gegenständlichen Werken Emotionen ausgedrückt.
Die Skulptur zeigt zwei sitzende Männer, der eine flüstert dem anderen hinter vorgehaltener Hand etwas ins Ohr. „Vielleicht sagt er ihm, dass die Haspa die Zinsen für Sparer erhöht“, scherzte Wandsbeks Bezirksamtsleiter Thomas Ritzenhoff. Gerade in Coronazeiten hätten viele Menschen beim Spaziergang Kunst im öffentlichen Raum genossen. Es sei wichtig, Kultur und Kunst gemeinsam zu erleben.
