2. September 2020
Rahlstedt

Partys, Müll und Lagerfeuer

Corona-zeit beschert Naturschutzgebiet Probleme

Thorsten Stegmann (l.) sprach mit Aydan Özoguz und Ole Thorben Buschhüter über die Lage auf dem Höltigbaum Foto: rg

RAHLSTEDT Der Höltigbaum sei schon lange ein wichtiges Naherholungsgebiet im Stadtteil, sagt Thorsten Stegmann, Leiter des Hauses der Wilden Weiden. Zu Besuch sind die Bundestagsabgeordnete Aydan Özoguz und der Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter, beide SPD.

„Über Nacht wurden wir hier völlig überrannt“, berichtet Stegmann. Während des Corona-Lockdowns seien plötzlich Besucher aus ganz Hamburg gekommen, die sonst noch nie da gewesen seien. „Darunter ist leider auch immer ein kleiner Prozentsatz von Leuten, die sich nicht an die Regeln halten“, klagt der Naturschützer.
So seien viele Besucher trotz Verbotes querfeldein durch die geschützte Weidelandschaft gestapft. Manche „Städter“ hätten sich aus Unwissen den Galloway-Kühen mit ihren Kälbern genähert – ein gefährliches Unterfangen. „Viele wussten es einfach nicht und ließen sich aber belehren“, so Stegmann.

Ranger informieren Besucher

Die Stiftung Natur im Norden habe extra zwei Ranger eingestellt, um Besucher anzusprechen. Die entdeckten aber auch Spuren von Picknicks, Feuern und Partys mit entsprechendem Müll. „Viele Jugendliche feiern jetzt offenbar hier und bringen ihren Alkohol mit“, sagt Thorsten Stegmann.
Auch frei laufende Hunde würden immer wieder beobachtet – auch das ist verboten. „Es zeigt aber, dass Naturschutzgebiete systemrelevant in Corona-Zeiten sind. Sie sind wichtig für das Wohlbefinden“, betont der Leiter des Hauses der Wilden Weiden. Derzeit werden Zäune im NSG erneuert, Daueraufgabe bleibt die Reduktion von Gehölzen. Die Trockenheit setzt vor allem Amphibien wie dem Kamm-Molch zu, erfahren Aydan Özoguz und Ole Thorben Buschhüter. „Eine echte Oase direkt vor der Haustür“, sagen beide unisono.

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