RAHLSTEDT Der Klettenstieg ist ein schmaler Fußweg, den Autofahrer auf der Amtsstraße oft gar nicht bemerken. Hier gilt Tempo 50, man kommt aus einer Kurve. Und geparkte Autos erschweren die Sicht der Autofahrer auf Fußgänger – und umgekehrt.
Zwei Hinweisschilder auf querende Fußgänger und Radfahrer werden häufig gar nicht wahrgenommen. Seit 37 Jahren setzen sich Anwohnerinnen und Anwohner mittlerweile für eine sichere Querung ein. „Viele Fußgänger trauen sich nicht, die Amtsstraße zu überqueren. Dabei ist der Klettenstieg ein öffentlicher Weg“, sagt Anwohnerin Wiebke Jakobsson: „Hier stehen oft auch Kita-Gruppen und müssen zurückgehalten werden. Dann werde ich echt nervös!“
Bei Dunkelheit verschärfe sich die Situation noch einmal. Wiebke Jakobsson hat bereits eine Petition mit 460 Unterstützerinnen und Unterstützern gestartet, die einen Fußgängerüberweg fordert. Die Bezirksversammlung Wandsbek unterstützte das Anliegen.
Nicht aber die Polizei. Laut Verkehrszählung fahren in der Amtsstraße zwar pro Stunde bis zu 374 Autos und Busse vorbei, damit werden die gesetzlichen Vorschriften erfüllt. Nicht aber bei der Zahl der querenden Fußgänger – die liegt laut Polizei nur bei 15 statt der geforderten 50. Außerdem sei dort kein Unfallschwerpunkt.
SPD und Grüne starten nun im Regionalausschuss Rahlstedt einen zweiten Versuch. Gerade wegen des hohen Verkehrsaufkommens sei die Zahl der Querungen so niedrig, heißt es im aktuellen Antrag. Dazu kämen Corona und schlechtes Wetter zur Zeit der Verkehrszählung. Vorgeschlagen wird, für drei Monate eine mobile Ampel am Klettenstieg aufzustellen und die Fußgängerquerungen erneut zu zählen. „Das würde niemandem schaden, die Situation hier ist schwierig“, sagt Michael Ludwig von der SPD. „Ein Zebrastreifen wäre am Klettenstieg relativ unsicher“, ergänzt Katja Rosenbohm von den Grünen. „Wir sind für jeden Versuch dankbar“, sagt Anwohnerin Wiebke Jakobsson.