RAHLSTEDT In Hamburg existiert ein städtisches Wärmenetz nur in der Innenstadt, nicht am Stadtrand. In Rahlstedt gibt es aber ein privates Netz der Firma HanseWerk Natur. Die Energie stammt aus Abwärme der Müllverbrennungsanlage in Stapelfeld.
In der Berner Straße wird gerade eine neue Leitung in Richtung Meiendorf verlegt, die Arbeiten haben jetzt das Ziel Finnmarkring erreicht. Auch Schulen sollen angeschlossen werden. Wie aber sieht es für Privathaushalte aus? „Wir bekommen derzeit viele Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern“, sagt der Rahlstedter SPD-Bürgerschaftsabgeordnete Ole Thorben Buschhüter. Interessant sei Fernwärme vor allem für Mehrfamilien- und Reihenhäuser.
Für Einzelhäuser ist sie dagegen leider unwirtschaftlich und damit eher keine Option. „Die Anschlusskosten sind sehr hoch, ebenso die Wärmeverluste“, erklärt die Rahlstedter SPD-Abgeordnete Astrid Hennies. Die beiden Politiker raten interessierten Eigentümern vor allem in Reihenhaussiedlungen, ihre Anfragen beim Netzbetreiber zu bündeln und möglichst einen Sprecher zu wählen. „Das Interesse zu bekunden ist immer sinnvoll“, so Hennies und Buschhüter.
HanseWerk Natur teilte jetzt mit, das Unternehmen erweitere und optimiere sein Wärmenetz im Hamburger Osten gerade für 1,6 Millionen Euro. Bislang würden bereits mehrere Tausend Haushalte und Unternehmen versorgt. Durch den Neubau der MVA Stapelfeld könnten es rechnerisch künftig bis zu 50.000 sein. „Mit zwei neuen Verbundpumpen am Standort Stapelfeld machen wir das Nahwärmenetz leistungsfähiger. Hinzu kommen neue, sogenannte Boosterpumpen in Rahlstedt, die den Druck im Netz erhöhen und so mehr Wärme in kürzerer Zeit transportieren können“, erklärte Thomas Mackowiak, technischer Projektleiter bei HanseWerk Natur.
Die Arbeiten am Netz sollen zur Heizperiode 2024/25 beendet sein. Profitieren sollen Neukunden in Meiendorf, Farmsen-Berne und Bramfeld.