4. März 2023
Rahlstedt

Bronzeplatte ehrt „König der Lyriker“

Feierliche Enthüllung im Gymnasium Rahlstedt

Volker Wolter (li.) und Peter Wendling enthüllen die Bronzeplatte am Liliencron-Zimmer Foto: rg

RAHLSTEDT Seinen Lebensabend verbrachte Detlev von Liliencron in Rahlstedt. Das Arbeitszimmer des bekannten Lyrikers wurde restauriert und befindet sich seitdem im Forum des Gymnasiums Rahlstedt. Nun wurde dort auch eine Liliencron-Bronze enthüllt.

Mit einem Lied von Franz Schubert begann der Kleine Festakt vor dem Liliencron-Zimmer im Gymnasium Rahl-stedt. Schubert war einer der Lieblingskomponisten des Lyrikers Detlev von Liliencron. „Ein wunderbarer Auftakt“, fand dann auch Florian Frankenfeld, Leiter des Gymnasiums.

Nur acht Jahre lebte Liliencron in Rahlstedt bis zu seinem Tod 1909. Sein Arbeitszimmer habe einen langen Weg gehabt, wurde 2012 mit viel persönlichem Einsatz restauriert, so Frankenfeld. Das Angebot, die Platte mit dem Konterfei Liliencrons zu kaufen, sei ganz überraschend gekommen, sagte Peter Wendling vom Rahlstedter Kulturverein.

Er dankte den sechs Unternehmen und Vereinen und 13 Privatleuten für ihre Spenden, die den Erwerb schließlich möglich machten. Die Bronzeplatte hing bis 1943 an einem Brauhaus in der Hamburger Altstadt und war danach verschwunden.

Dann habe sich im vergangenen Jahr ein Mann aus Süddeutschland bei ihm gemeldet und das Erinnerungsstück zu einem Phantasiepreis zum Kauf angeboten, erzählte Volker Wolter, Kurator des Liliencron-Zimmers.
Er habe den Anbieter schließlich überzeugt, die Platte öffentlich online zu versteigern. „Damit waren wir auch rechtlich auf der sicheren Seite“, so Wolter. Denn die Provenienz des Kunstwerkes ließ sich trotz Anfragen bei der Kulturbehörde und beim Staatsarchiv nicht lückenlos belegen. „Es hat sich aber niemand gemeldet, der einen Anspruch geltend machte“, so Wolter. So bekamen die Rahlstedter den Zuschlag.

Nun enthüllten Wolter und Wendling die Liliencron-Bronze feierlich an ihrem neuen Platz im Gymnasium Rahlstedt. Sie erinnert an den „König der Lyriker“ im deutschen Sprachraum zur Zeit der Jahrhundertwende. Doch in den 1920er Jahren geriet Detlev von Liliencron zusehends in Vergessenheit. Heute gebe es wieder Interesse am Werk des Lyrikers, so Volker Wolter.
Perspektivisch sollen Bronzeplatte und Arbeitszimmer einen Platz im neuen Stadtteilzentrum Rahlstedt finden.

Die Rahlstedter ersteigerten die Bronzeplatte Foto: rg

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