18. Juni 2022
Rahlstedt

Ausruhen und reden bei einer Tasse Kaffee

Neues Angebot auf dem Rahlstedter Friedhof

Matthias Habel und Beate Reinhard mit dem Kaffeefahrrad Foto: rg

RAHLSTEDT Besuche auf dem Friedhof können sich sehr unterschiedlich anfühlen. Mal tieftraurig, mal sehr gelassen, mal ganz friedlich oder auch hochangespannt und aufgewühlt. Wer das Bedürfnis hat, länger auf dem Rahlstedter Friedhof zu verweilen, findet von jetzt an ein neues Angebot vor. Noch bis August steht dort bei gutem Wetter jeden Sonnabend von 14 bis 16 Uhr das Kaffeefahrrad.

Es lädt ein zu einer kleinen Auszeit mit Kaffee, Tee, Wasser oder Apfelschorle gegen eine kleine Spende. Und auch zu einem Gespräch. Betreut wird das Kaffeefahrrad von Beate Reinhard, Pastorin für Trauerseelsorge und Friedhofskultur, unterstützt von Ehrenamtlichen. Sie hat die Idee aus Berlin mitgebracht. „Es ist ein niedrigschwelliges Angebot ins Gespräch zu kommen für alle, die es brauchen“, erläutert Reinhard.

Ein Treffpunkt, der gut angenommen wird

Das als Mini-Café genutzte Gärtnerfahrrad soll Treffpunkt sein, auch für regelmäßige Besucher. „Ich führe auch besondere Gespräche oder begleite Menschen über längere Zeit“, sagt die Pastorin. Nach Anmeldung könne sie sich entsprechend mehr Zeit für Interessierte nehmen (lesen Sie dazu auch den Beitrag „Gott und die Welt auf Seite 8).

„Die Resonanz war bislang sehr gut“, so Beate Reinhard. Denn im vergangenen Corona-Sommer war sie bereits testweise mit dem Kaffeefahrrad am Start. „Jetzt geht es richtig los. Ein gutes Angebot, das wir bei Bedarf vertiefen werden“, sagt Friedhofsverwalter Matthias Habel. Der Friedhof sei auch ein Ort zum Reden. Viele Besucher seien vereinsamt, weil sie ihre letzten Kontakte verloren hätten, so Habel: „Da steckt auch Kirche drin.“ Denn die Menschen sollen auch merken, was einen kirchlichen Friedhof ausmache.

Ehrenamtliche willkommen

Sie könne mit den Themen Trauer und Einsamkeit gut umgehen, sagt Pastorin Reinhard: „Aber man merkt es schon.“ Als Ausgleich spielt sie Horn und singt ihn einem Chor. Beate Reinhard würde sich übrigens über weitere Ehrenamtliche freuen, die sie beim Projekt Kaffeefahrrad unterstützen.

Auch interessant