20. Oktober 2020
Rahlstedt

Am Stadtrand ruhiger

Stadtteilpolizistin Bianca Gudd beim PK 38

Bianca Gudd (52) ist Stadtteilpolizistin am Höltigbaum Foto: rg

RAHLSTEDT Eigentlich hat Bianca Gudd eine Ausbildung als Kaufmännische Angestellte gemacht. Ein Freund habe gesagt, sie sei doch so sportlich, vielleicht wäre doch die Polizei etwas für sie. Und so fing die Lübeckerin 1992 tatsächlich in Hamburg an. Gudd war Bereitschaftspolizistin in St. Georg, arbeitete beim Jugendschutz Mitte, war Zivilfahnderin. Seit zwei Jahren ist die 52-Jährige nun beim PK 38 in Rahlstedt. „Das ist ein himmelweiter Unterschied, wie Tag und Nacht“, sagt sie. In Mitte sei die Polizeiarbeit immer im Schlaglicht der Medien gewesen, am Stadtrand sei es doch ruhiger.

Das Gebiet der Stadtteilpolizistin umfasst Teile von Meiendorf und Oldenfelde, vor allem aber das Naturschutzgebiet Höltigbaum. „Die Menschen hier freuen sich, wenn sie mich sehen“, erläutert Bianca Gudd. Manchmal gebe es Vorfälle an der Hundewiese am Höltigbaum.

Mit dem Lockdown aber kamen plötzlich so viele Besucher wie nie zuvor – und damit ungeahnte Probleme. Trotz Verbotes wurde gegrillt oder Feuer gemacht. Illegale Partys von Jugendlichen mussten aufgelöst werden. „Wir haben eng mit den Mitarbeitern vom Haus der Wilden Weiden zusammengearbeitet“, sagt Gudd. Soziale Brennpunkte habe ihr Gebiet nicht, es gebe allerdings schon einmal Streit unter Nachbarn oder zugeparkte Straßen.

„Das sind eher Kleinigkeiten. Jeder kann uns ansprechen. Wir versuchen dann, die Wogen zu glätten“, sagt die Stadtteilpolizistin. Häufig ist sie auch an Gymnasium und Stadtteilschule Oldenfelde tätig. Besonders an der Stadtteilschule komme es bei den Jüngeren zu Streit und Schlägereien, auch Ladendiebstahl werde gelegentlich „ausprobiert“. Insgesamt sei die Resonanz der Menschen fast immer positiv: „Ich bekomme viel zurück“, sagt Bianca Gudd.

Auch interessant