17. September 2022
Oldenfelde

Was bringt uns der kommende Winter?

Finanzsenator diskutiert beim Frühschoppen mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern

Dora Heyenn, Andreas Dressel und Ole Thorben Buschhüter Foto: rg

OLDENFELDE Es war der erste Frühschoppen nach zweieinhalb Jahren Coronapause, und das Interesse an der Veranstaltung in der Schule Bekassinenau groß. „Wir leben in schwierigen Zeiten, wir sind von einer Krise in die nächste geraten“, sagte Finanzsenator Andreas Dressel zum Auftakt.

Die Unterbringung der Geflüchteten sei eine humanitäre Pflicht, die Stadt stoße aber langsam an die Grenzen. Das Verständnis der Menschen in Hamburg sei aber größer als 2015, er danke für die Solidarität, so der SPD-Politiker. In Sachen Energiekrise reagiere die Bundesregierung mit Umsicht.

Es sei richtig gewesen, keinen sofortigen Lieferstopp für russisches Gas zu verhängen, so sei Zeit für Ersatz gewonnen worden. „Beim Energiesparen hat Hamburg schon jetzt einen überdurchschnittlichen Rückgang“, sagte Dressel. Die Stadt selbst gehe nun mit gutem Beispiel voran, die abgeschaltete Alsterfontäne sei dafür ein Zeichen. Das größte Einsparpotenzial in öffentlichen Gebäuden sei die Nutzung von LED-Leuchten. „Es muss aber auch jeder einen persönlichen Beitrag leisten“, forderte Andreas Dressel. Etwa bei der Raumtemperatur oder beim Lüften. Gleichwohl rollten die finanziellen Folgen der Energiekrise „wie eine Lawine“ vor allem auf Mieterinnen und Mieter zu.

Der SPD-Finanzsenator kritisierte, Berlin habe sich beim dritten Entlastungspaket viel Zeit gelassen: „Es ist aber richtig, das Übel bei der Wurzel zu packen.“ Die Strompreisbremse sei in der EU schwer umzusetzen. „Die Übergewinnsteuer wäre besser gewesen, die gibt es sogar in Großbritannien“, so Dressel. Diskutiert wurden Details zu Einmalzahlungen, Wohngeld und Bürgergeld. Hamburg werde auch soziale Einrichtungen und Sportvereine unterstützen, es soll einen Härtefallfonds geben, so der Senator: „Wir sind gut durch Corona gekommen. Wir haben Kraft, Mut und Zuversicht, um auch diese Krise durchzustehen.“

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