20. März 2021
Langenhorn

Haus 37 sorgt für reichlich Zündstoff

Anwohner kritisieren „Gefälligkeitsgutachten“

Ochsenzoll

Ein heftiger Streit um das Haus 37 auf dem Ochsenzoll-Gelände ist entbrannt Foto: CDU Hamburg-Nord

LANGENHORN Der geplante Umbau der Asklepios-Klinik von Haus 37 auf dem Ochsenzoll-Gelände sorgt weiter für Unmut. Am Montag befasste sich der Regionalausschuss mit diesem Thema.

Sowohl das Wohnprojekt Waldivitas als auch der Verein Offene Nachbarschaft Kiwittsmoor (ONK) haben sich mit einer Eingabe an den Regionalausschuss gewandt, das geplante Bauvorhaben zu stoppen. „Dieser Bebauungsplan sieht den Abriss und eine Grünfläche vor, wo jetzt das Haus 37 steht“, stellt Lothar Stremlau vom Wohnprojekt Waldivitas fest. Das Wohnprojekt ist im Kesselflickerweg ansässig, in dem weitere inklusive Einrichtungen wie das Rauhe Haus, der Freundeskreis Ochsenzoll oder die ONK Häuser betreiben.

Stremlau verweist auch auf den Runden Tisch, der vom ehemaligen Bezirksamtseiter Harald Rösler 2016 initiiert wurde. „Die am 18. Dezember 2017 gefundene einvernehmliche Lösung wurde am 14. Januar 2021 durch die Vorlage neuer einseitiger Baupläne von Asklepios untergraben und die Nachbarschaft überrumpelt.“

„Die SPD hat sich immer für die Nachbarschaft und die Durchsetzung des Bebauungsplans Langenhorn 22 eingesetzt, während der neue Bezirksamtsleiter Werner-Boelz sich jetzt auf die Seite von Asklepios ,geschlagen‘ hat und die neuen Nutzungspläne von Asklepios fördert“, sagt Lothar Stremlau.

In der Sitzung des Regionalausschusses sprachen sich etliche Abgeordnete von SPD und Linke für die Einhaltung des B-Plans aus. „Es muss Zugesagtes gegenüber den Anwohnern unbedingt eingehalten werden. Die Glaubwürdigkeit von B-Plänen darf nicht ausgehebelt werden“, sagt Martina Schenkewitz, Bezirksabgeordnete der SPD aus Langenhorn. Die Bezirksverwaltung und die Asklepios-Klinik pochen dagegen auf ein Rechtsgutachten, welches Stremlau als „Gefälligkeitsgutachten“ betitelte. „Für das zweistöckige Gebäude gibt es einen Bestandsschutz, den wir bei Wiederinbetriebnahme desselben geltend machen“, teilt Asklepios mit.

Auch die CDU spricht sich für die Weiternutzung des Hauses aus, fordert aber eine enge Abstimmung mit den Nachbarinnen und Nachbarn. „Darum freue ich mich sehr, dass wir uns im Regionalausschuss auf einen interfraktionellen Antrag verständigen konnten, der im Hauptausschuss (fand nach Redaktionsschluss statt – die Red.) eingebracht werden soll“, sagt Dr. Petra Sellenschlo, CDU-Bezirksabgeordnete in Langenhorn. Ebenfalls soll der Runde Tisch wieder zusammentreten, dann aber unter der Regie des Bezirks.

Uneinigkeit gibt es weiter um das Rechtsgutachten. Womöglich bleibt den Gegnern des Bauprojekts nur der Gang vor das Verwaltungsgericht, um zu prüfen, ob hier alles rechtens ist.

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