LANGENHORN Kürzlich tagte sie live: Die Chance zum Dialog der Stadtteilkonferenz (StaKo) nutzten viele Bürger. Im Fokus: der geplante Wohnungsbau im Landschaftsschutzgebiet Diekmoor (LSG), Kritik am Umbau der TaLa sowie Mängel des ÖPNV.
Die Verwaltung sei im Auftrag der Bürger tätig, so das StaKo-Prinzip. Doch den Dialog konterte Bezirksamtsleiter Michael Werner-Boelz (Grüne) allzu oft mit dem „bindenden Regelwerk der Verwaltung“ oder mit feststehenden Plänen. „Langenhorn ist lebenswert, als flächenmäßig größter Stadtteil des Bezirks wenig verdichtet.“ So rechtfertigt Werner-Boelz den Plan zum Wohnungsbau im LSG Diekmoor ebenso wie seine Bitte um Weisung an den Senat, denn einem Bürgerbegehren drohe ja die Evokation.
Zahl der Sozialwohnungen verringert sich
„Jedes Bauvorhaben bringt Proteste. Doch eine städtische Fläche eignet sich für geförderten Wohnungsbau“, sagt Werner-Boelz und erntet Kritik: Wegen ihrer Befristung verringere sich laufend die Zahl von Sozialwohnungen. Besser sei es, Mieten im Bestand günstig zu halten. Zwei Drittel der neuen Wohnungen seien unbezahlbar, erhöhen gar den Mietspiegel.
Vertreter der Volksinitiative „Rettet Hamburgs Grün“ erklären: „Hamburg soll ‚Schwammstadt‘ werden. Das Diekmoor ist mit seiner Torfdecke der größte Schwamm zur Wasseraufnahme bei Starkregen.“ Zudem diene es als „Trittstein im Biotopverbund“. Bebauung führe zum Tod des Biotops, sei unverantwortlich.
Werner-Boelz kontert: „Die Fachbehörden haben bisher keine alarmierenden Hinweise.“ Er beschwichtigt, man sei doch erst in der Planung, Gutachten stünden noch aus. Zur strittigen Bürgerbeteiligung per Zufallsprinzip: „Neue Wege berücksichtigen einen Querschnitt der Bevölkerung, der sonst außen vor bleibt.“ Weitere Brennpunkte in der Diskussion: die Sicherheit von Radwegen.
Oder die mangelnde ÖPNV-Querverbindung: Eine Querung der Buslinien von TaLa und Langenhorner Chaussee am Foorthkamp mindert das Problem. Ein neues soziokulturelles Zentrum im Stadtteil findet der Bezirksamtsleiter zwar „unrealistisch“. Eine Chance sieht er aber im Diekmoor: „Dort könnte die Stadt per Grundstücksverkauf die Mittel dafür einwerben.“