10. Februar 2023
Jenfeld

Sport und Geschmacksexplosion

Verkehrssenator Anjes Tjarks berichtet von seiner Jugend in Jenfeld

Senator Anjes Tjarks vor der blauen Brücke am Jenfeld-Center Foto: Jenssen

JENFELD/MARIENTHAL Er ist sportlich. Die meisten Strecken zu Terminen legt Anjes Tjarks, Hamburgs Senator für Verkehr und Mobilitätswende, mit dem Fahrrad zurück. So auch zu dem Termin mit dem Wochenblatt im Jenfeld-Haus.

Eine Tour nach Jenfeld freut den Senator besonders. Dort ist er aufgewachsen. „Ein Besuch in Jenfeld ist für mich eine Art, nach Hause zu kommen“, sagt Anjes Tjarks, der am Gleiwitzer Bogen wohnte.

Für Tjarks, Senator für Bündnis 90/Die Grünen, ist Jenfeld kein Problemstadtteil. „Jenfeld ist ein Kleinod. Ein Stadtteil mit großem Entwicklungspotenzial“, findet er. Umgeben von wunderbarer Natur bietet Jenfeld vor allem Jugendlichen viele Möglichkeiten, sich austoben zu können.

Zunächst besuchte Tjarks die Grundschule in Jenfeld, dann das Gymnasium Marienthal. Nach Schule und Schularbeiten spielte er an den Nachmittagen oft Fußball, u.a. mehrere Jahre als defensiver Mittelfeldmann beim FC Concordia. Später wechselte er zum SV Barsbüttel. In der schleswig-holsteinischen Nachbargemeinde hatte er viele Freunde.
Laufen und Radfahren die anderen sportlichen Hobbys. „Dafür gab es rund um Jenfeld tolle Möglichkeiten“, so der Senator. Eine der schönsten Laufstrecken führte um den Öjendorfer See, den er an manchen Tagen mehrfach umrundete. „Gefühlt bin ich weit über 1000 Mal um den See gerannt“, berichtet der Senator. Das intensive Training ermöglichte ihm die Teilnahme an mehreren Marathonläufen.

Am Wochenende verfolgte er als Jugendlicher gerne die „ran-Sportschau“, die im nahe gelegenen Studio Hamburg produziert wurde. Später wurde das CinemaxX am Quarree in Wandsbek ein Sehnsuchtsort für ihn, wie er beim Neujahrsempfang von „City Wandsbek“ verriet. Der Sehnsuchtsort Wandsbek wurde abgelöst von Billstedt.
Dort wohnte seine erste feste Freundin.

Kindheitserinnerungen am Jenfeld-Haus: Der 1981 geborene Senator erinnert sich, wie 1989/90 für den Umbau und die Eröffnung des „Jenfeld-Hauses“ gekämpft wurde. Sein Vater, damals SPD-Mitglied, setzte sich energisch und entschlossen für das Kulturzentrum ein, das seit 1991 einen Teil der kulturellen Vielfalt Jenfelds repräsentiert. Eine Tafel vor dem Eingang des Hauses erinnert an den Einsatz seines Vaters.

Auf dem Weg vom Jenfeld-Haus zum Jenfeld-Center weitere Erinnerungen an die Kindheit. Der Weg führt an einem Kiosk vorbei. Der Senator: „In dem Laden gab es früher Pommes, Bratwurst und Haxen.“

Am Jenfeld-Center berichtet er: „Hier war früher ein Chinesisches Restaurant. Die Eltern hatten eingeladen zu Schweinefleisch süßsauer. Es war eine Geschmacks-
explosion. Heute esse ich das so nicht mehr. Mittlerweile bin ich Vegetarier!“

Ideen für Jenfeld

Als Senator für Verkehr und Mobilitätswende hat Anjes Tjarks einige Ideen, Jenfeld besser mit der Hamburger City anzubinden und den Verkehr zu beruhigen. Trotz vieler Proteste hält er fest an den Plänen, die Rodig-allee und ihre Nebenflächen für rund 51 Millionen Euro grundlegend zu sanieren und von vier auf zwei Spuren für die Autofahrer zu reduzieren, um dafür den Bus- und Fahrradverkehr zu stärken.

Den Mitgliedern der Initiative Jenfeld-Haus wird auf Tafeln gedankt. Dabei war auch der Vater von Anjes Tjarks Foto: Jenssen

Eine Busspur und ein beidseitiger und – wo immer es geht – geschützter Radfahrstreifen zwischen der Bovestraße und dem Öjendorfer Damm wird in den kommenden Jahren entstehen und die Hauptverbindung zwischen Jenfeld und der Hamburger City deutlich verbessern.

Ein anderer Plan: Sobald die S4 in Richtung Rahlstedt gebaut ist, sollen die Jenfelder einen schnellen Busanschluss zur neu entstehenden S-Bahn-Station Bovestraße bekommen.

Der Senator am Jenfeld-Haus Fotos: Jenssen

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