JENFELD Hamburg ist eine reiche Stadt. Aber auch in reichen Städten macht der Hunger nicht halt, obwohl es dort Lebensmittel im Überfluss gibt. Dass nicht alle Menschen ihr tägliches Brot genießen können, erleben die Mitarbeiter des Jenfelder Vereins „kost-bar“ jede Woche aufs Neue.
Immer donnerstags findet von 13 bis 15 Uhr eine Lebensmittelausgabe im Gemeindehaus der Freien evangelischen Gemeinde Jenfeld im Gleiwitzer Bogen 78 statt. Für einen Obolus von drei Euro können dort einkommensschwache Jenfelder Familien ihre Einkaufstaschen mit Lebensmittel füllen und nach Hause tragen. Die Waren reichen oft aus, um die Familienmitglieder für mehrere Tage zu versorgen. Die Nachfrage ist groß.
Es stehen 103 Familien auf der List des Vereins, die mit Esswaren versorgt werden. Aber nur etwa 70 Familien können donnerstags ausreichend Lebensmittel einpacken.
Deshalb hat der Verein ein System geschaffen, das keine Familie benachteiligt. Die Familien werden in Gruppen nach den Buchstaben A B C usw. eingeteilt. Die Gruppen, die nicht berücksichtigt werden konnten, kommen dafür am nächsten Donnerstag als Erste an die Reihe. Dann sind die Tische bei „kost-bar“ noch prall gefüllt.
Gerne würden noch mehr Jenfelder kommen, die Lebensmittel benötigen. „Viele Familien stehen auf der Warteliste“, sagt Pastor Alexander Clemenz. „Aber im Moment können wir nicht noch mehr Menschen versorgen. Es fehlt an Spenden.“ Es gibt unter anderem Brot und Brötchen, Joghurt, Obst, Gemüse, Konserven, Cornflakes und Süßigkeiten. „Aber im Moment haben wir kaum Eier oder Aufschnitt“ sagt „kost-bar“- Mitarbeiter Jasper Forman.
Die 14 ehrenamtlichen Mitarbeiter des Vereins würden sich freuen, wenn sie noch mehr Spenden bekommen würden, die sie an den Donnerstagen verteilen möchten. Außerdem suchen sie Kollegen, die ehrenamtlich als Fahrer oder Sortierer mitarbeiten. Hedi Brandt, seit zehn Jahren dabei: „Es ist nicht nur eine Arbeit, die vielen Menschen hilft und die Freude verbreitet, es ist auch eine Arbeit, die einen selbst beglückt.“
„kost-bar“ e.V. ist eine Initiative der evangelisch-lutherischen Friedenskirche, der Freien evangelischen Gemeinde und der Wegweiser-Gemeinde in Jenfeld. Seit Oktober 2012 ist „kost-bar“ als Verein organisiert.
Das Ziel von „kost-bar e.V.“ ist es, qualitativ einwandfreie Nahrungsmittel, die im Wirtschaftsprozess nicht mehr verwendet werden können, an Menschen in Not zu verteilen. Hierdurch soll Menschen geholfen werden, eine schwierige Zeit zu überbrücken.
Info
Wer „kost-bar“ e. V. mit Spenden oder ehrenamtlicher Arbeit unterstützen möchte, kann sich an Klaus Groth, Leiter des Vereins, unter Tel. 0157/81968099 wenden.

Brotausgabe an Menschen, die eine schwierige Zeit durchleben. Eine beglückende Arbeit für Hannelore Wurst (li. und Hedi Brandt