JENFELD/HAMBURG Es ist ein Ort der Ruhe für Tier und Mensch. Rund 600 Tiere wurden bisher auf dem Tierfriedhof in Jenfeld feierlich beigesetzt. Es sind Katzen und Hunde, Papageien, Meerschweinchen und Mäuse. Alle Tiere, die dort liegen, haben „ihren“ Menschen zu Lebzeiten unendlich viel Freunde bereitet. Auf dem Tierfriedhof wird diese Freude und die Erinnerung an die Tiere wachgehalten.
Jetzt steht den trauernden Tierfreunden und den Betreibern des Friedhofs ein bedeutendes Fest bevor. Der Friedhof wird 25 Jahre alt. Ende Oktober 1997 wurde der Park von der Familie Krogmann eröffnet. Der Schäferhund der Familie war das erste Tier, das auf dem Tierfriedhof beigesetzt wurde.
Das Jubiläum wird am 29. Oktober ab 13.00 Uhr mit Kaffee und Kuchen gefeiert. Die Pächter der Anlage, Anja und Maik van Freeden, freuen sich auf das Zusammentreffen mit vielen interessierten Menschen aus Hamburg und Umgebung, deren Tiere auf der Jenfelder Anlage bestattet wurden, oder die sich für eine Tierbestattung interessieren.
Seit zwölf Jahren betreibt das Ehepaar den Tierfriedhof an der Barsbüttler Straße 69 in familiärer Atmosphäre. Einfühlsam werden die Vorgespräche über die Beisetzung der Haustiere geführt. Vor der Bestattung wird das verstorbene Haustier in einem Trauerraum aufgebahrt. Dort können Mensch und Tier in in aller Ruhe voneinander Abschied nehmen. Wenn es gewünscht wird, hält Anja van Freeden zur Beisetzung eine kleine Trauerrede.
„Die Menschen, die ihre Tiere bestatten lassen, sind total unterschiedlich. Viele sind gefasst und lassen sich den Schmerz nicht anmerken. Andere Trauergäste lassen ihrem Kummer freien Lauf und und sind kaum zu beruhigen“, sagt Maik van Freeden. „Es gab schon wild tätowierte Rocker, die am Grab ihrer Lieblinge hemmungslos weinten.“
Die Kosten für eine Bestattung liegen für Kleintiere bei 50.- Euro, für größere Tiere zwischen 170.- und 355.- Euro. Die jährliche Pachtgebühr beträgt zwischen 85.- und 95.- Euro.
Anonyme Bestattung
Auf der über 7500 Quadratmeter großen Anlage beansprucht die Dogge „Josef“ das größte Grab für sich, während die Farbmaus „Macho“ nur ein kleines Plätzchen bekam. „Egal, wie klein oder wie groß, jedes Tier liegt uns am Herzen“, sagt Anja van Freeden.
Während die meisten Gräber üppig mit Figuren, Blumen, und Erinnerungssprüchen geschmückt sind, wird an einer großen Tafel auch an die Tiere erinnert, die anonym auf einer großen Wiese beigesetzt wurden. Auch ihnen wird mit Figuren, Fotos und Briefen gedacht. Ein Trost, der lange erhalten bleibt.
Leider muss das Ehepaar van Freeden ihren geliebten Beruf aus familiären Gründen aufgeben. Neue Betreuer für den Friedhof werden jetzt gesucht.
tierfriedhof-jenfeld.de
