ROTHENBURGSORT Aus einem kleinen leerstehenden Toilettenhäuschen am Billhorner Mühlenweg ist in einem gemeinschaftlichen Prozess ein nachhaltiger Nachbarschaftstreff für die Anwohner geworden: „Mikropol“.
Nicht nur die Räume können hier seit drei Jahren für gemeinnützige Zwecke genutzt werden, es gibt auch ein Regal, aus dem Bücher kostenlos mitgenommen oder hineingelegt werden können und ein Foodsharing-Projekt, bei dem Lebensmittel geteilt werden, die ansonsten vermutlich in der Tonne landen würden.
Von frischen Radieschen über verpackte Lebensmittel bis zu frischem Brot können Nachbarn sich hier täglich mit Produkten eindecken, die andere aussortiert haben. Das kann aufgrund einer Reise sein, für die der Kühlschrank geleert werden musste, oder weil man vielleicht einfach mal zu viel eingekauft hat und diese Lebensmittel mit anderen teilen möchte, bevor sie verderben.
Finanzierung durch die Vereinsmitglieder
Zum dritten Geburtstag von Mikropol gab es jetzt Musik und kleine Vorführungen von den Anwohnern aus dem Stadtteil, und „hier wirken immer alle mit, die sich für das Projekt Mikropol interessieren“, erklärt auch Marius Töpfer, der von Anfang an dabei war und aus dem WC zusammen mit anderen Helfern einen tollen Treffpunkt für Rothenburgsort kreiert hat.
Finanziert wird das Haus mit Geldern der Mitglieder, die den gemeinnützigen Verein unterstützen. Immer wieder entstehen durch die regelmäßigen Treffen am Haus dann auch neue Kontakte unter den Nachbarn, und „an Ideen mangelt es hier nicht“, freut sich das feste Team, das jeden Mittwoch ein Treffen vor Ort anbietet. Da Rothenburgsort zurzeit kein Stadtteilzentrum mehr hat, ist Mikropol zu einer neuen Insel geworden, wo Ideen zusammengetragen und gemeinsam umgesetzt werden. Jeder, der das Kulturprojekt kennenlernen möchte, kann mittwochs zwischen 16.30 und 18.30 Uhr vorbeikommen.
