8. Oktober 2022
Rothenburgsort

Großer Ansturm: Tafel funkt SOS

Schon 400 Kunden, es werden immer mehr

Das „Helfer Team“ versorgt bedürftige Menschen mit gespendeten Lebensmitteln, die von Geschäften aus dem Umkreis stammen

ROTHENBURGSORT Die Lebensmittelausgabe vom „Helfer Team“ in Rothenburgsort stößt an die Grenze ihrer Kapazitäten. Immer mehr bedürftige Menschen, darunter auch viele geflüchtete Frauen und Kinder aus der Ukraine, die in einem Hotel im Stadtteil untergebracht sind, brauchen Hilfe und wenden sich an die Ausgabestelle im Stadtteil.

Steigende Preise für Lebensmittel und die Angst vor den Energiekostenabrechnungen im nächsten Jahr, treiben die Menschen dazu, sich bei der Lebensmittelausgabe in Rothenburgsort zusätzliche Unterstützung zu holen. „Wir können hier nur noch Menschen direkt aus dem Quartier versorgen“, betont Bernd P. Holst, Leiter der Einrichtung, der es sehr bedauert, Hilfesuchende aus anderen Stadtteilen jetzt teilweise schon abweisen zu müssen.

Fast 400 Personen werden zurzeit vom Helfer Team mit frischem Obst und Gemüse, langhaltbaren Lebensmitteln, Kleidung und Spielzeug versorgt und „viele werden zusätzlich noch von uns beliefert“, so Holst, der immer wieder versucht, so viele Hilfsbedürftige wie möglich zu versorgen.
Gebraucht werden aufgrund der steigenen Zahlen der Familien, die sich nicht mehr aus eigener Tasche finanzieren können, zusätzliche Spenden von Geschäften und Supermärkten aus dem Umkreis. „Wir brauchen vor Allem mehr Getränke, Käse, Eier und andere frische Produkte“, so das Helfer Team. Alles werde selbstverständlich direkt vor Ort abgeholt.

Logistikkosten bereiten immer mehr Probleme

Dabei machen dem Team der Lebensmittelausgabestelle aber natürlich auch die erhöhten Benzinkosten zu schaffen. „Wenn wir früher einen Tank mit 60 Euro füllen konnten, brauchen wir jetzt das Doppelte“, bedauert Holst. Die ganze Logistik koste das „Helfer Team“ heute mehr, als noch vor der Krise. „Die Menschen halten ihr Geld zurück, weil sie nicht wissen, wie es weitergeht.“

Zweimal in der Woche ist in Rothenburgsort geöffnet und dann stehen die Leute Schlange für Reis und Kartoffeln, ein paar frische Paprika und Obst für die Kinder. Da diese Zeiten nicht ausreichten, um alle Bedürftigen zu versorgen, wurde jetzt auch noch alle 14 Tage ein Tag eingerichtet, an dem ausschließlich Kleidung und Spielzeug verteilt wird. „Auch hierfür werden immer wieder Spenden benötigt“, im Augenblick vor Allem warme Kleidung für Frauen und Kinder, die damit für den Winter eingekleidet werden sollen.

 

Wer Kleiderspenden vorbeibringen möchte, sollte sich vorab telefonisch anmelden. Alle Geschäfte im Umkreis, die sich mit Lebensmittelspenden beteiligen möchten, um die Lage zu entspannen, können sich ebenfalls direkt an das Helfer Team wenden und damit einen wichtigen Beitrag leisten, „damit es irgendwie trotz der schwierigen Situation für alle weitergehen kann“.

Kontakt zum „Helfer Team“ unter T 411 886 90 oder per Mail an freiwilligenboerse-hamburg@hamburg.de

Jeden zweiten Dienstag im Monat wird jetzt zusätzlich Kleidung und Spielzeug verteilt
Fotos: Grell

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