14. Mai 2022
Rothenburgsort

80. Geburtstag einer Schlager-Ikone

Alexandra wohnte in Rothenburgsort

Fotos: Röhe/Wikipedia

ROTHENBURGSORT „Accordéon“, „Mein Freund, der Baum“, „Zigeunerjunge“ oder „Zwei Gitarren“ – mit diesen Liedern verzauberte Alexandra bis Ende der 1960er-Jahre Millionen von Deutschen. Am 19. Mai wäre sie 80 Jahre alt geworden.

Im damals zum Deutschen Reich gehörenden Heydekrug in Ostpreußen wurde sie geboren, wohnte eine Zeit lang in Kiel. Alexandra hat entscheidende Jahre ihres Lebens allerdings in Rothenburgsort verbracht.

Auf einem damaligen Schrottplatz auf der gegenüberliegenden Straßenseite campierten damals „Zigeuner“ – wobei dies eine von Klischees überlagerte Fremdbezeichnung der Mehrheitsgesellschaft, die von den meisten Angehörigen der Minderheit als diskriminierend abgelehnt wird. So haben sich die Sinti und Roma nämlich niemals selbst genannt. Aber in den 1960ern wurde Doris Nefedov – so ihr bürgerlicher Name – durch diese Szenerie zu dem Titel „Zigeunerjunge“ inspiriert. Dort entstanden auch erste Fotoaufnahmen der Sängerin Alexandra.

1961 zog sie mit ihrer Mutter und den beiden Schwestern von Kiel nach Rothenburgsort in das Hochhaus am Rothenburgsorter Marktplatz 5. Dort begann sie ihre Ausbildung und arbeitete fleißig, jobbte und kellnerte, um ihren Lebenstraum, Sängerin und Schauspielerin zu werden, zu verwirklichen.

1963 brachte sie ihren Sohn Alexander in Hamburg zur Welt. Erst drei Jahre später gelang ihr der Durchbruch zu einer steilen Karriere. Am 31. Juli 1969 dann das traurige Ende einer beispielhaften Karriere: Sie verunglückte tödlich bei einem Verkehrsunfall in der Nähe von Albersdorf und Tellingstedt (Kreis Dithmarschen, Schleswig-Holstein). Ihr zu Ehren wurde im Mai 2007 die Straße Am Harken in „Alexandra-Stieg“ umbenannt.

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