HORN Die Kritik am Zustand des Horner „Rattentunnels“, ein unterirdischer Verbindungsweg im Zentrum des Stadtteils, der von Jugendlichen 2013 künstlerisch ansprechend gestaltet worden war, zieht weitere Kreise.
So hatte Matthias Koberg, seit dreißig Jahren in der Jugendarbeit „seiner“ Timotheus-Kirchengemeinde aktiv, einige Anliegen gegenüber dem zuständigen Bezirksamt Mitte formuliert, ohne dass ihn dessen Antworten zufriedenstellen.
Zum „Rattentunnel“ heißt es, dass das „Schützen einer Tunnelwand vor weitergehender Auftragung von Tags und Graffiti ohne eine 24/7-Überwachung nicht möglich“ sei. Zudem sei eine Entfernung kostenintensiv und könne aus dem Unterhaltungsbudget nicht geleistet werden. Auch eine Reinigung, welche die Original-Graffiti erhält, sei mit normalen Verfahren nicht möglich. Zur Frage einer nachhaltigen Pflege, Reinigung des Tunnelwegs, Grünrückschnitt sowie „ausreichender Beleuchtung“ wird auf die „unveränderte Aufgabenteilung“ verwiesen.
Für die statische Sicherheit ist der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer zuständig, für die Unterhaltung des Weges der Bezirk, für die Säuberung die Stadtreinigung im Auftrag der zuständigen Behörde, und für die Entfernung von Graffiti (aus Budgetgründen nur strafbarer oder anstößiger Art) das Bezirksamt. Die Sichtung von Ratten auf öffentlichem Grund ist wiederum ein Thema für das Institut für Hygiene und Umwelt, an das man sich bedarfsweise per Telefon oder E-Mail wenden kann.
Zu dem Aspekt, wie der Tunnel als Durchgang wieder attraktiver gestaltet werden kann, bringt das Bezirksamt schließlich die Geschichtswerkstatt ins Spiel, welche „gerne selbstinitiierte, kostenneutrale“ Vorschläge machen könne, die „über die Grundleistungen der Unterhaltung des Bezirks hinausgehen“. Eine Beteiligung junger Menschen bei der Flächenneugestaltung im und rund um den Tunnel nach Fertigstellung der U-Bahnlinie 4 ist ausdrücklich nicht vorgesehen.
Matthias Koberg: „Es scheint, dass der Bezirk mit der Thematik Horner Zentrum überfordert ist. Die diversen Zuständigkeiten sprechen für sich, eine Abteilung verweist gern an die andere. Wir reden hier von einem zentralen Ort im Stadtteil, da können die Bewohner viel mehr erwarten.“ Aus Sicht des engagierten Horners wird ein Runder Tisch benötigt, an dem die vielfältigen Probleme erörtert werden können.