HORN Teach First Deutschland, die Zinnschmelze in Barmbek und die Kulturistenhoch2 in St. Georg wurden jetzt auf der Horner Rennbahn von der Postcode-Lotterie mit Spenden bedacht. Prominenz war auch dabei.
Sommerwetter ohne Hitze, ein paar fliegende Stände plus kleinem Imbiss, viele rote T-Shirts, Jacken und Pullover – und nicht zu vergessen: eine gründlich inszenierte, kleine Show mit viel kollektivem Knopfdruck-Frohsinn zur Ehre der Monatsgewinner. Spielort der Szenen ist die Horner Rennbahn. Pfer-de sind nicht zu sehen, dafür Hundebesitzer, die für Auslauf ihrer Vierbeiner sorgend vorbei spazieren.
Show? Diesmal heiligt der gute Zweck die Mittel. Die in den Niederlanden erfundene Postcode-Lotterie, vergleichbar mit der Aktion Mensch oder der Fernsehlotterie, schüttet nicht nur Gewinne aus, sondern unterstützt ganz bewusst regionale, soziale und kulturelle Initiativen mit teils sehr hohen Geldbeträgen.
Gut dabei mit 184.000 Euro ist Teach First Deutschland. Die für Schleswig-Holstein und Hamburg zuständige Fundraiserin Laura Pischek erklärt das Prinzip: Hochschulabsolventen, genannt Fellows, gehen für zwei Jahre (als Vollzeitkräfte) an Schulen und unterstützen den Betrieb. Dorian Anders, er hat einen Abschluss in Changemanagement und Innovation, macht das gerade und ist sichtlich angetan. Gibt es Fellows, die nicht in ihren eigentlichen Beruf zurückkehren? Ja, sagt Anders, eine Kollegin sei direkt in ein Referendariat für Chemie und Gesellschaftskunde eingestiegen.
Auch Avraham Rosenblum von der Barmbeker Zinnschmelze (er wird erst später erfahren, dass sein Zentrum 30.000 Euro bekommt), ist hier. Er erzählt, die musikalischen „Welcome Sessions“, bei denen Menschen unterschiedlichster Herkunft miteinander Musik machen, sollen demnächst in regelmäßige Friedenskonzerte münden – dafür werde die Förderung verwendet.
Silke Busse von den Kulturistenhoch2 kommt mit dem von der Soziallotterie geförderten E-Auto auf die Horner Rennbahn gefahren. Ihr – symbolischer – Scheck beziffert sich auf 80.000 Euro. Die Kulturisten bringen Oberstufenschüler und Senioren zusammen: Die Jungen gehen mit den Älteren ins Theater und vor allem, sagt Silke Busse, kümmern sie sich um ältere Menschen, die ein knapperes Budget haben. Mit dem geförderten Betrag sollen die Aktivitäten ausgebaut werden, München ist im Gespräch, in Kiel gibt es die Arbeit schon.
Den Check für Teach First überreicht Katharina Witt. Die einstige Eiskunstläuferin ist Botschafterin der Lotterie und kommt gerade von einem hochbetagten Gewinner, der nicht mehr selbst teilnehmen kann.
