HORN Rund um die U-BahnStation Horner Rennbahn erstreckt sich jetzt eine gigantische Baustelle. Grund dafür ist die Verlängerung der Strecke U 4 um zwei Stationen von der Horner Rennbahn über Stoltenstraße bis zur Horner Geest.
Riesige Bagger und Krane sind hier im Einsatz, um die künftige Trasse auszuheben. Rund eine halbe Million Kubikmeter Erde soll laut dem Projektteam der Hochbahn hierbei in Bewegung kommen. „Ein Teil des Bodens wird im Anschluss wieder zum Abdecken der Tunnel gebraucht, der Rest landet auf Deponien“, erklärt der Gesamtprojektleiter Dirk Göhring. Bis zu 20 Meter tief greift der Schlitzwandbagger, der in diesen Tagen auf der Baustelle im Einsatz ist, in den Untergrund an der Horner Rennbahn und hebt entlang der zukünftigen U-Bahn-Trasse das Erdreich aus. Um der Baugrube dann die notwendige Stabilität zu geben, werden anschließend Schlitzwände aus Stahlbeton eingesetzt. Auf dem ersten Bauabschnitt entstehen dann ein 700 Meter langer eingleisiger Tunnel und die Abzweigung der künftigen U 4 in Richtung Horner Geest. Die Züge der Linie U 2 fahren an dieser Stelle auch weiterhin in Richtung Billstedt und Mümmelmannsberg weiter.
Sicheres Verfahren
Die angewandte Bauweise mit den Schlitzwänden sei ein sicheres und erprobtes Verfahren, bestätigt auch
Diplom-Ingenieur Niels Schefe: „Wir gehen hier schrittweise vor, bis wir die Baugrube komplett umschlossen haben.“ Erst dann werde die Grube ausgehoben und durch die Schlitzwände gesichert, damit das gesamte Umfeld stabil bleibt und
kein Erdreich nachrutschen kann. Nach dem Ausbaggern werden dann Stahlkörbe eingesetzt und die Schlitze mit Beton ausgefüllt. Bisher sei alles nach Plan gelaufen, freut sich der Projektleiter. Zwar sei auch mal ein riesiger Findling in die Quere gekommen, aber insgesamt gab es nur geringe Komplikationen.
Im ersten Bauabschnitt wird nun auch der neue Bahnsteig für die Züge, die stadtauswärts fahren, an der Haltestelle Horner Rennbahn eingebaut und ein Kreuzbauwerk erstellt, damit die U 4 in Richtung Horner Geest ausfädeln kann.
Zeitersparnis
Die rund 2,6 Kilometer lange Strecke, die 465 Millionen Euro kosten soll, wird den Stadtteil Horn mit der Innenstadt verbinden und für Zeiteinsparungen sorgen. Nach Angaben der Hochbahn spart der Fahrgast durch die U-Bahn-Nutzung im Vergleich zum bisherigen Busverkehr mindestens zehn Minuten Fahrzeit ein. Der erste Bauabschnitt wird nicht vor Ende 2024 abgeschlossen sein und das gesamte Projekt mit den beiden Haltestellen wahrscheinlich dann 2026 eröffnet.
Infos: schneller-durch-hamburg.de und dialog.hochbahn.de