ROTHENBURGSORT Gegen den permanenten Missbrauch öffentlicher Stellplätze gehen Anlieger auf die Barrikaden.
Wenn Olaf Gabriel von seinem Arbeitsplatz an der Großmannstraße aus nach draußen blickt, sieht er eine Reihe illegal abgestellter und abgemeldeter Fahrzeuge. Den Grund dafür sieht das Team des Unternehmens in einigen Firmen im Umkreis, die mit der Verschiffung von Gebrauchtwagen ins Ausland zu tun haben. „Dass wir deshalb aber keine Parkmöglichkeiten vor dem Haus finden, ärgert uns sehr“, betont auch Sabrina Bodenburg von der Firma Absalon, die sich um Immobilienbetreuung kümmert und auch gern einmal Kunden empfangen möchte, ohne dass „diese gleich einen Schandfleck vor unserer Tür vorfinden“.
Beim Ordnungsamt nachgefragt, heißt es, dass die Straßen regelmäßig nach illegal abgestellten Fahrzeugen überprüft und mit roten Klebeschildern markiert würden. Eine festgelegte Frist gibt dem Besitzer dann die letzte Chance, sein Fahrzeug zu entfernen, ansonsten droht Bußgeld von bis zu 1000 Euro. Das uneinsichtige Verhalten der Fahrzeugbesitzer, die zumeist Autohändler sind, sei schwer zu unterbinden, behaupten das Bezirksamt Mitte und das Polizeikommissariat 41, die für diese Straßenzüge zuständig sind.
Das nützt den Mitarbeitern der umliegenden Firmen wenig, denn jeden Morgen gehen sie auf die mühsame Suche nach freien Parklücken an den Seitenstraßen. „Es gibt hier zwar ausreichend Parkmöglichkeiten für Firmen“, betont Bodenburg, „leider sind diese nur ständig durch die Wagen der Autohändler belegt“. Diese Situation wollen sich die Angestellten der ansässigen Unternehmen nicht gefallen lassen. Wenn die Autohändler sich nicht an die bestehenden Regeln halten, fordern die Betroffenen endlich Bußgelder zu verhängen: „Das Fehlverhalten muss Konsequenzen haben.“