HORN Ohne sie gäbe es Horn vielleicht nicht – die Horner Landstraße. Denn sie war schon lange vor der ersten urkundlichen Erwähnung des Stadtteils im Jahr 1306 eine „vielbefahrene“ Straße.
Es gab damals nämlich im Hamburger Stadtbereich keine Brücke über die Elbe, so dass der gesamte Verkehr in Richtung Süden zuerst einmal nach Osten bis hinter Lauenburg führte, wo es eine seichte Elbstelle gab, die man ohne Brücke oder Fähre überqueren konnte.
Die reichen Hamburger Kaufleute erkannten schon bald, dass man mit den Billauen ein hervorragendes Fleckchen für die sommerlichen Landhäuser gefunden hatte. So säumten – für damalige Zeiten – imposante Landhäuser und Villen die Horner Landstraße, immer wieder unterbrochen von Gasthäusern. Diese waren teilweise weit über Hamburgs Grenzen hinaus bekannt, wie etwa der „Schinkenkrug“ mit seiner Blutegelbörse oder der „Letzte Heller“ mit dem größten Biergarten der Stadt.
Der große Garten bot bis zu 2000 Besuchern Platz, die auch zahlreich aus der stinkenden Großstadt mit den Pferdeomnibussen und später der Straßenbahn direkt bis vor das Lokal fuhren. 1841 eröffnete der damalige Wirt Schardel Berg hier den ersten deutschen Zoologischen Garten, lange bevor Hagenbeck auf die Idee kam, exotische Tiere öffentlich auszustellen.
Die Villen und Parks, das Wohnhaus der Freiheitskämpferin Anna Lühring, den ersten Laden von Fahrrad Pagels, den Verkaufstresen von Eisenwarenladen Mauer, das Straßenbahndepot, den Zoo, die ersten Industrieansiedlungen und natürlich die unzähligen Wirtshäuser am Wegesrand lässt die Geschichtswerkstatt (GW) Horn in einem 90-minütigen Lichtbildervortrag mit Archivbildern wieder auferstehen.
Do, 16. März, 19.30 Uhr, Stadtteilhaus Horner Freiheit, Am Gojenboom 46, Eintritt 6 Euro, T 659 014 44, www.geschichtswerkstatt-horn.de