HORN Die U 4 soll von der Horner Rennbahn aus um zwei Stationen – Stoltenstraße und Horner Geest – verlängert werden und den Stadtteil mit der Innenstadt verbinden. Für das millionenschwere Projekt sind sieben Jahre Bauzeit eingeplant, um dann eine Strecke von 2,6 Kilometern zu überbrücken, die aktuell nur von Bussen des HVV bedient wird.
Das gefällt nicht allen Anwohnern in Horn, die den Dauerlärm fürchten und sich von Anfang an für eine häufigere Frequentierung der Busse starkgemacht haben. Im Fokus der Kritik der Initiative standen die Fällung von knapp 800 Bäumen entlang der Manshardtstraße und das Verhältnis der extrem hohen Kosten im Vergleich zum Nutzen von nur zwei Stationen.
Die Bürgerinitiative „Rettet Horn“ ging nun erneut auf die Barrikaden, fordert einen sofortigen Baustopp und richtet sich mit einer Petition an die Hamburger Bürgerschaft. Nach Ansicht der Mitglieder sollten die Auswirkungen der derzeitigen Corona-Pandemie beim Bau der U-Bahntrasse noch zustätzlich zu allen anderen Faktoren berücksichtigt werden. Die Mitglieder verweisen dabei auf die stark gesunkenen Fahrgastzahlen der Hochbahn während der Pandemie und auf die erhöhten Hygieneanforderungen, die in Zukunft erforderlich werden.
„Das Image der Hochbahn als „Virenschleuder“ scheint sich bei vielen Menschen festgesetzt zu haben“, betonen die Sprecher der aktiven Bürger, die vermuten, dass in Horn auch in den kommenden Jahren weit weniger Menschen die öffentlichen Verkehrsmittel in Anspruch nehmen als geplant.
Um alle Details noch einmal in Ruhe zu prüfen, fordert die Initiative deshalb jetzt einen sofortigen Stopp der Baustelle. „Viele Anwohner haben aber wohl leider schon resigniert“, bedauerten die etwa 30 Teilnehmer der
Demonstration, die noch vor dem Start an der Baustelle Hunderte an ihrer Seite zählten. „Noch ist es doch nicht zu spät“, meint auch Christa Meiszies, die sich extra ein Schild für die Demo gebastelt hatte. Noch könne man den Bau aufhalten und das Projekt stornieren, das in den Augen der Bürgerinitiative von Anfang an eine komplette Fehlplanung war.
