HORN Die Baustelle rund um die Verlängerung der U 4 in Richtung Horner Geest bringt Lärm und Staub in den Stadtteil. Das war klar. „Das wir praktisch zu einer Insel mitten auf der Baustelle werden würden, haben wir allerdings nicht geahnt“, ärgert sich Christiane Düse, Leiterin der Kita Sandkamp.
Der Dauerlärm, der oft den ganzen Tag lang ein konstantes Vibrieren und Surren ausmacht, bringe die Kinder um ihren Schlaf. „Gerade nach der langen Pause des Lockdowns und den vielen Belastungen, die damit verbunden waren, müssten die Kinder endlich mal wieder zur Ruhe kommen“, sagt Christiane Düse, die sich als Anwältin der Kinder versteht, die ihrer Meinung nach bei den Planungen der Baustelle zu kurz gekommen seien.
Zwar soll die Kita nun einen Ersatzbau an der Speckenreye bekommen, so propagiert es die Hochbahn, doch können die Kita-Kids dort frühestens in einem Jahr einziehen. „Wir müssen hier so schnell wie möglich raus“, bestätigt auch die stellvertretende Leiterin vom Sandkamp, Kim Winkelmann. Die Kinder seien durch den Lärm unruhig, und das dringend notwendige Lüften wegen der Corona-Pandemie bringe nur Staub und Schmutz in die Räume.
„Natürlich „freuen wir uns auf den tollen Neubau“, bestätigen auch die Eltern der Kita-Kids, doch komme dieser einfach viel zu spät: „Wir haben uns nicht vorgestellt, dass wir plötzlich auf einer Insel zwischen Baggern und Staub stehen würden.“ Teilweise sei nicht nur rund um die Kita, sondern auch im Untergrund direkt unter dem Fundament gegraben worden. Das sei kaum auszuhalten gewesen.
Bei der Hochbahn nachgefragt, heißt es von Sprecherin Lena Steinat, dass man im regelmäßigen Kontakt mit der Kita bereits seit 2016 über den Ersatzbau gesprochen habe. Christiane Düse gemängelt hierbei dennoch die fehlende Transparenz bei den Gesprächen. Die Hochbahn hingegen verspricht, dass der neue Standort bereits bezugsfertig sein soll, wenn die „richtigen Tunnelarbeiten am Standort losgehen“.
Die Gesundheit der Kinder ist durch den aktuellen Dauerlärm dennoch gefährdet, meint die Kita-Leitung. „Natürlich sind die Bauarbeiten auch mit Lärm verbunden“, bestätigt Lena Steinat. Sofern möglich, würden die Arbeiten aber mit den Belangen der Kita abgestimmt und die Beeinträchtigungen minimiert werden, so die Auskunft der Hochbahn. Für die Kinder am Sandkamp, die hier in dem bisher idyllischen Garten immer gern gespielt haben, kommt das neue Haus an der Speckenreye eindeutig zu spät.