9. April 2022
Hammerbrook

Signalrotes Wahrzeichen der City-Süd

S-Bahnhaltestelle Hammerbrook soll unter Denkmalschutz gestellt werden

Die S-Bahnhaltestelle Hammerbrook steht seit 1983 und ist ein Beispiel für postmoderne Architektur Foto: Wikimedia

HAMMERBROOK In einem umfassenden Projekt überprüft das Denkmalschutzamt Hamburg seit 2020 Objekte aus den Jahren von 1975 bis 1995. Seitdem wurden 20 Einzeldenkmäler und Ensembles aus dieser Zeit unter Schutz gestellt. Weitere werden folgen – etwa die 1978 bis 1983 erbaute S-Bahn Haltestelle Hammerbrook.

Mit diesem Projekt verfolgt das Amt das Ziel, die Bau- und Gartendenkmale dieser Zeit zu erfassen, zu erforschen und gegebenenfalls unter Schutz zu stellen. Ziel ist es, authentisch überlieferte Bauten und Gärten in die Denkmalliste der Stadt aufzunehmen und den Bestand zu schützen. Die erste umfassende Unterschutzstellung dieser Zeitschiene soll Ende des Jahres abgeschlossen sein.
Dem Inventarisationsprojekt vorausgegangen ist die Auflistung und Verortung der Objekte. Im Zuge dessen wurden bereits 2018/19 vereinzelt Objekte in die Denkmalliste aufgenommen. Die bekanntesten darunter sind das Gruner und Jahr-Verlagsgebäude oder das England-Terminal.

Im Zuge des Inventarisationsprojekts wurde unter anderem der Denkmalwert etwa des Verlagsgebäudes Hoffmann und Campe am Harvestehuder Weg von 1991, der Wohngebäude in der Grindelallee 100 (1987) und eben der S-Bahnstation Hammerbrook erkannt.
Die Postmoderne hat als Bewegung in den 1960ern angefangen. In diesen bewegten Zeiten ist eine entsprechend vielfältige, widersprüchliche, aber auch innovative Architektur entstanden. Die postmoderne Architektur als Gegenbewegung zur Moderne, die durch eine grundlegend funktionalistische Haltung geprägt war, setzte sich in Deutschland seit den 1980er-Jahren durch.

Typische Merkmale der postmodernen Architektur waren etwa der Gebrauch von Giebeln, Säulen und Materialmix. Auch in Hamburg schlägt die postmoderne Architektur Brücken zur kulturellen und geschichtlichen Identität. Die Gebäude sollten zum Gesamtbild der Stadt passen.

Ein herausragendes Beispiel für postmoderne Architektur ist die S-Bahn Haltestelle Hammerbrook, die in ihrer authentisch erhaltenen Gestaltung eine weit über den gängigen Zeitstandard hinausgehende Architekturleistung ist. Hamburgs einzige S-Bahnhaltestelle auf Stelzen sieht aus wie eine fahrende S-Bahn und ist ein signalrotes Wahrzeichen in der City-Süd.

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