HAMM Andreas Wilke reagiert allmählich etwas dünnhäutig auf Bemerkungen wie „Hier passiert ja gar nichts“. Gemeint ist der Standort des früheren Restaurants „Hammerpark“, angrenzend an das Hammer Stadion mit der schönen Adresse „An der Vogelstange“, wo auch der Wochenmarkt dienstags und freitags stattfindet.
Der im Norden Hamms wohnhafte Geschäftsmann hatte das unter Denkmalschutz stehende Gebäude 2016 gekauft, weil er das Potenzial für eine moderne Gastronomie erkannte und folgerichtig den Pächter des Trend-Restaurants „Hobenköök“ im Oberhafen dafür gewinnen konnte (das Wochenblatt berichtete).
Oberflächlich betrachtet ist in den letzten Monaten tatsächlich nicht viel passiert. Noch immer umgibt ein Baugerüst das durch den langen Leerstand unansehnlich gewordene Gebäude. Hinter den Kulissen passiert gleichwohl einiges. Vielfältige Gespräche mit dem Denkmal- und Bauprüfamt wurden geführt sowie Finanzierungsvorhaben dargelegt. Die Pandemie brachte all dies allerdings zwischenzeitlich zum Erliegen.
Inzwischen zeichnet sich ab, dass die „Hammerei“, wie das zukünftige Restaurant bodenständig und mit direktem Bezug zum Stadtteilnamen heißen soll, deutlich später eröffnen wird. Schon der eigentlich geplante Zeitpunkt Sommer 2023 galt wegen der langwierigen Genehmigungsverfahren für die notwendigen Umbau- und Modernisierungsarbeiten als großzügig, doch aktuell rechnet Andreas Wilke mit einer Eröffnung nicht vor dem Frühjahr 2024 – (hoffentlich) pünktlich zur dann anlaufenden Außensaison. Verdruss bereitet dem projekterfahrenen Geschäftsmann, dass immer neue Dinge beigebracht werden sollen, wie jetzt ein gültiger Erbpachtvertrag, der mit der schon lange vorliegenden Baugenehmigung korrespondieren muss, damit die Realisierung der „Hammerei“ überhaupt fortschreitet.
Immer wieder gerät das von Wilke mit viel Herzblut betriebene Projekt ins Stocken, gleichzeitig fragen die Handwerker regelmäßig an, wann es denn „nun endlich losgehen“ könne. Seinen sprichwörtlichen Optimismus lässt sich Wilke, der verliebt ins Gelingen ist, aber nicht nehmen. Mit Blick auf das kommende Jahr sieht er sich bereits mit einem Espresso oder einem Glas Wein in der Rotunde des denkmalgeschützten Gebäudes sitzen, denn bis dahin sei mit Sicherheit „ganz viel passiert“.