24. Dezember 2022
Hamm

Fabrik der Künste ist zurück

Gemälde und Skulpturen mit Motiven aus der griechischen Mythologie

Das Gemälde „Die Pieriden“ von André Krigar zeigt die Töchter des Königs Pierus im Wettstreit bei der Ausübung der Künste Foto: Fabrik der Künste

HAMM Die Fabrik der Künste öffnet wieder ihren Kultur- und Ausstellungsbetrieb. Nach dem Tod von Horst Werner, dem Gründer und Leiter des Ausstellungshauses, im August, geht es jetzt mit dem Team der Fabrik der Künste weiter, so wie es sich der Kunstfreund gewünscht hatte.

Unmittelbar nach dem Tod des Inhabers hatte es einen Rechts- und Familienstreit um die Fabrik der Künste gegeben, die Angestellten waren entlassen worden. Nach vielen Widrigkeiten ist das Team wieder im Einsatz, die Arbeit im Kunstbetrieb läuft. Horst Werner hatte sich mit der Fabrik der Künste einen Lebenstraum erfüllt und ein florierendes Ausstellungshaus geschaffen. Großartig für Hamm, dass dieses Projekt weitergeht, Werner hatte die Fabrik der Künste in eine gemeinnützige Organisation umgewandelt. Auftakt ist die noch von Horst Werner initiierte Schau „die Hunde des Aktaion“ mit Gemälden und Skulpturen von André Krigar.

Der Name der Ausstellung mit Motiven aus der griechischen Mythologie geht auf den Jäger Aktaion zurück, der völlig unverhofft seine Chefin, die Göttin Artemis, nackt im Bade erblickt und dafür von ihr in einen Hirsch verwandelt wird. Die Sache geht dann sogar noch schlechter aus, denn Aktaion wird von seinen eigenen Hunden aufgefressen, weil sie ihn nicht mehr erkennen. Mythologische Motive sind zu allen Zeiten von Künstlern aufgegriffen und neu inszeniert worden.

Sie stehen für Themen, die den Kern des menschlichen Daseins berühren, die heute wie vor 2500 Jahren die Menschen beschäftigen: Hass und Neid, Liebe und Eifersucht, Triebe und Ängste. Die Farben der Gemälde strahlen und machen Mut, sich mit den eigenen Gedanken und Gefühlen auseinanderzusetzen. Vielleicht ein frischer Blick auf die Gegenwart durch das Eintauchen in uraltes archaisches Gedankengut? Auf jeden Fall ist die Fabrik der Künste zurück und zeigt mit einer sehenswerten Schau, dass das Haus weiterhin im Reigen der Hamburger Kulturinstitutionen seinen Platz behaupten will.

bis 29. Januar, Mi–Fr, 15–19 Uhr, Sa./So. 12– 18 Uhr, Fabrik der Künste, Kreuzbrook 12, Eintritt frei

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