10. September 2022
Hamm

Das neue Quartett zum Anfassen

Vier Bürgernahe Beamte frisch auf der Straße

Martina Petersen (v.l), Juliane Graue, Mohammad Zabiri und Michael Spiller Foto: Timm

HAMM/ROTHENBURGSORT Hamburger Polizisten werden jünger. Oder anders herum: Sehr viele gehen gerade in Pension. Also gibt es auch bei den Bürgernahen Beamten oder Stadtteilpolizisten Veränderungen, auch im Hammer Polizeikommissariat (PK) 41.

Ja, sie tragen eine schusssichere Weste. Natürlich auch Uniform. Juliane Graue, Mohammad Zabiri, Michael Spiller und Martina Petersen sind überaus freundliche, offene Menschen. Die vier Po-lizisten sind in Hamm Nord, südlich der Eiffe- und bis zur Billstraße sowie in Rothenburgsort als Stadtteilpolizisten unterwegs. Und zwar zu Fuß, und sichtlich nicht mit stets gezücktem Strafzettel-block, jedenfalls nicht gleich.

Das Quartett setzt sich samt und sonders aus erfahrenen Beamten zusammen: Sie haben sich zuvor mit Verkehrsfragen und Ampeln (Juliane Graue), beschäftigt, saßen im Streifenwagen. Michael Spiller ist seit 30 Jahren am PK 41, Martina Petersen sei 18 Jahren. Dass sie als Poli-zisten offensichtlich ihrem Traumjob nachgehen, ist unüberhörbar.

Über ihre jetzige Aufgabe sprechen sie vor allem po-sitiv: Juliane Graue nennt die Stadtteilarbeit das „volle Kontrastprogramm“, sie werde „auch wieder persönlich wahrgenommen.“ Und es gibt eine zusätzliche Motivation, hierher zu wechseln: Der normalerweise fällige Schichtdienst, sagt Martina Petersen, sei eine Belastung geworden, und stehe für die vergangenen fünf Jahre ihrer Arbeit. Stadtteilpolizisten sind nur tagsüber unterwegs und arbeiten mit Gleitzeit. Mohammad Zabiri antwortet auf entsprechende Fragen, er werde behandelt wie jeder andere in der Polizei. Und nutzt es ihm, dass er auch Dari und Farsi spricht, auf der Straße? Nicht unbedingt, antwortet er.

Die Vier sagen fast wort-gleich, es gebe unterwegs nette Gespräche, sie könnten sich Zeit nehmen. Dass dann doch mal ein Ticket ausgestellt wird, machen sie auch klar: Juliane Graue erzählt von einer Radfahrerin, die auf dem Fußweg unterwegs war, von ihr mündlich verwarnt wurde und kurze Zeit später wieder aufstieg: Sie bekommt dann doch ein Ticket: 15 Euro, das sei zu wenig, heißt es aus der Runde.

Im Hammer Park, erzählen die Beamten, sind auch mal Hunde nicht angeleint. Weniger harmlos: Zwei Leute auf einem E-Roller zeigen Martina Petersen an einer Ampel von der anderen Straßenseite einen Stinkefinger, fordern sie mit sehr drastischen Worten auf, den Mund zu halten und rasen davon, die Polizistin hat keine Chance zu folge, sie ist zu Fuß unterwegs. Passiert so etwas häufiger? Auffälliger sei es, sagt Michael Spiller.

Hier am PK 41 arbeiten rund 100 Polizisten. Michael Spiller berichtet, sechs Bürgernahe seien in kurzer Zeit in Pension gegangen. Nun ist das neue Quartett an der Reihe – zum Teil schon seit ein paar Monaten.

Die Stadtteilpolizisten sind über das PK41 unter, T 428 654 110 erreichbar

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