FARMSEN-BERNE Spendenalarm bei „Nicht schnacken“: Der als Reaktion auf den russischen Angriff gegen die Ukraine gegründete gemeinnützige Wandsbeker Verein muss feststellen, dass die Spendenbereitschaft hierzulande nachlässt.
„Unsere polnischen Kontaktleute haben uns gerade berichtet, wir seien die letzten Aktiven von mehreren Gruppen, die sich der Ukrainehilfe verschrieben haben. Es ist ein gewisser Gewöhnungseffekt eingetreten, und die Spendenbereitschaft hat deutlich nachgelassen“, berichtet Vereinsmitglied Katharina Knothe dem Wochenblatt. Aber „Nicht schnacken – Machen! e. V.“, wie sich die rund 40 Helferinnen und Helfer offiziell nennen, will weiter bei der Stange bleiben. Gerade sind mehr als 20 Vereinsmitglieder auf eigene Kosten mit weiteren Hilfsgütern nach Warschau gefahren, um ihre polnischen Kontaktpersonen auch mal persönlich kennen zu lernen und das weitere Vorgehen zu besprechen. Beim Sammeln von Sachspenden soll jetzt ein neuer Schwerpunkt gesetzt werden: „Durch Corona und den Krieg, in dem inzwischen viele Schulgebäude zerstört wurden, gibt es zehnjährige Kinder, die noch nie eine Schule von innen gesehen haben und weder lesen noch schreiben können“, so Knothe. Mit polnischer Unterstützung werden jetzt überall in der Ukraine Gebäude und Räume gesucht, die sich provisorisch für den Unterricht eignen. Es geht also um Schulausstattungen wie beispielsweise Schreib-, Mal- und Zeichenutensilien, Experimentierkästen und Sportutensilien.
Nach wie vor benötigt werden neben Geldspenden Hygieneartikel, Medikamente und Lebensmittel sowie ein Kleinbus beziehungsweise Kleintransporter, denn der vom „CaFeé mit Herz“ zur Verfügung gestellte Wagen gibt nach rund 120000 Kilometern Pendelverkehr zwischen Hamburg und Warschau wohl absehbar den Geist auf: „Es wäre uns schon sehr geholfen, wenn wir ein entsprechendes Fahrzeug leihen könnten“, sagt Katharina Knothe. Insgesamt hat der Verein bereits 69 Fahrten mit Hilfsgütern nach Osteuropa organisiert.
Weitere Infos gibt es auf der Internetseite „nichtschnackenmachen.com“