27. Mai 2020
Farmsen

Ehepaar von Krähen angegriffen

Frau erleidet leichte Kopfverletzung. Vögel verteidigen ihre Nester, sagt der Nabu

Krähen verteidigen im Frühjahr ihre Jungen in den Nestern Foto: Heinrich/Grell

FARMSEN Pechschwarz und oft mit der Größe eines kleinen Kaninchens, gehören Krähen nicht zu den optischen Lieblingen unter den Vögeln. Im Frühjahr sind sie zudem wegen ihrer vermehrten Angriffe auf Passanten gefürchtet. Familie Heinrich aus Farmsen musste einen dieser Übergriffe in der vergangenen Woche selber miterleben. „Wir wollten gerade eine kleine Runde durch die Siedlung machen, als etwas Schweres auf meinen Kopf fiel“, berichtet Heike Heinrich, die zunächst von einem heruntergefallenen Ast eines Baumes ausging, den Angriff einer großen Krähe. Als sich die Schläge auf den Kopf wiederholten und auch ihr Ehemann Hans bereits attackiert worden war, bemerkte die Anwohnerin das Tier, das sie völlig unerwartet anflog und auf den Kopf hakte.

„Die Vögel verteidigen im Frühsommer ihre Nester“, betont Marco Sommerfeld vom Naturschutzbund (Nabu) das Verhalten der Krähen. Zudem sei wichtig zu wissen, dass auch junge Krähen, die allein auf dem Boden hocken nur auf Nahrung ihrer Eltern warten und nicht hilflos sind. In der Regel handele es sich dann um Scheinangriffe der Elterntiere, um die Passanten zu vertreiben.

Heike Heinrich spricht allerdings von leichten Hautabschürfungen und natürlich einem großen Schrecken.“ Ein Tipp der Vogelkundigen: Um die lästigen Angreifer zu vertreiben reiche es oft schon aus mit den Armen herum zu rudern, um die Krähen zu verscheuchen. „Wir werden jetzt beim Spazierengehen öfters mal nach oben schauen“, lacht Heike Heinrich: „Jetzt haben wir die Tiere mal von einer anderen Seite kennengelernt“.

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