BERNE Wie angekündigt, hat der Vorstand der Gartenstadt Hamburg eG (Berne) in der vergangenen Woche das erste leer stehende Haus am Meiendorfer Stieg 5/6 abreißen lassen. Die Aktion blieb nicht ohne Reaktion in der Gartenstadt: Anwohner und Freunde der Siedlung stellten auf der Berner Brücke, etwa 100 Meter von der Baustelle entfernt, Grablichter und kleine Holzkreuze auf. Auf dem Grundstück selbst blieb bis zum Wochenende nur ein Haufen Trümmer liegen, und auf den Resten der Fundamente thronte ein Bagger.
Der CDU-Ortsverein, der den geplanten Abriss schon seit langem kritisiert, gab eine kurze Stellungnahme heraus: „Es ist höchst unglaubwürdig, dass ein Haus wegen einer einsturzgefährdeten Kellerdecke geräumt wird, wenn die Decke sogar das Gewicht eines Baggers trägt.“ Hintergrund: Der Gartenstadt-Vorstand soll Bewohnern gegenüber argumentiert haben, die Kellerdecken seien nicht mehr standsicher.
Seit rund einem Jahrzehnt besetzt die Gartenstadt leer gezogene Häuser auf der sogenannten Insel zwischen Berner Heerweg und Meiendorfer Stieg nicht mehr. Während 540 Wohneinheiten der Gartenstadt unter Denkmalschutz stehen, gilt dieser Schutz für die bislang 34 Wohneinheiten auf der „Insel“ nicht. Den Bewohnern der verbliebenen Häuser hat die Wohnungsgenossenschaft ein lebenslanges Wohnrecht versprochen. Der Vorstand kündigte an, in einigen Jahren die „Insel“ neu bebauen zu wollen.
